Duisburg Ein Neuanfang für den Duisburger Zoo

Duisburg · An den neuen Tierparkchef werden hohe Erwartungen geknüpft. Er soll die wirtschaftliche Situation verbessern, neue Sponsoren gewinnen, für mehr Attraktivität und damit für mehr Besucher sorgen.

 Mit der Giraffe auf Augenhöhe - im Duisburger Zoo ist vieles möglich. Die Einnahmeseite muss indes verbessert werden.

Mit der Giraffe auf Augenhöhe - im Duisburger Zoo ist vieles möglich. Die Einnahmeseite muss indes verbessert werden.

Foto: Christoph Reichwein

Hans Köppen wird im Sommer mit seiner Ehefrau von Wien nach Duisburg umziehen. Der 49-Jährige ist wie berichtet am Mittwoch vom Aufsichtsrat zum neuen Duisburger Zoodirektor gewählt worden und hat dann am Kaiserberg das letzte Wort, auch gegenüber dem amtierenden Zoochef Achim Winkler, dessen Vertrag gerade erst für weitere fünf Jahre verlängert worden ist. Winkler bleibt zoologischer Leiter.

 Hans Köppen

Hans Köppen

Foto: HDM

Noch ist über den neuen Chef am Kaiserberg wenig bekannt. Denn lediglich die Aufsichtsratsmitglieder und einige Mitglieder des Zoo-Fördervereins hatten schon Gelegenheit, mit ihm ins Gespräch zu kommen. Der ausgebildete Kaufmann verfügt - so der erste Eindruck - über technischen Verstand, was bei den vielen Anlagen im Zoo ein großer Vorteil sein dürfte. Und ihm eilt der Ruf voraus, begeisterungsfähig zu sein und Personalführung zu beherrschen. Er gilt als Teamplayer und- was in einem Zoo ja nicht ganz unwichtig ist - als durchaus erfahren in Sachen Tierhaltung.

In Wien ist er noch Geschäftsführer im "Haus des Meeres". Seit zehn Jahren arbeitet er dort und hat in dieser Zeit 41 neue Anlagenteile gebaut, in denen vor allem Fische und andere Meeresbewohner gezeigt werden. In den vergangenen Jahren steigerte die Einrichtung in der österreichischen Hauptstadt stetig ihre Besucherzahlen und meldete für das vergangene Jahr einen Rekord mit annähernd 570.000 Gästen.

Diese Zahl wäre für Duisburg eine Katastrophe. Hier liegt die Besucherzahl seit vielen Jahren mit leichten Abweichungen nach unten und oben bei einer Million. Untergebracht in einem ehemaligen Flakturm zeigt das "Haus der Meere" rund 10.000 Tiere, überwiegend solche, die im Wasser leben. Duisburg hingegen hat einen Flächenzoo mit komplett anderer tierischer Struktur. Auch die Konkurrenzsituation ist in Wien eine andere. Im Umkreis von 100 Kilometern steht der Duisburger Zoo im ständigen Wettbewerb mit etlichen großen und bedeutenden Tierparks.

Hinzu kommt die sehr schwierige finanzielle Situation. Unser Zoo kann keine Gewinne erwirtschaften und ist bei allen großen Investitionen auf Zuschüsse des Fördervereins, von Sponsoren und von der Stadt angewiesen. Planungen werden dadurch erheblich erschwert. Zudem gilt der Investitionsstau am Kaiserberg als sehr groß. Und die Sponsorensuche gestaltet sich zunehmend schwierig.

Hans Köppen soll sein neues Amt am 1. Juni antreten. Bis zum 15. Juli kann er dann noch auf die Unterstützung des kaufmännischen Leiters Dirk Hamacher zurückgreifen, der dann frühzeitig in Pension geht.

Die Wahl Hans Köppens im Aufsichtsrat erfolgte einstimmig. Aus der CDU ist allerdings zu hören, dass deren Mitglieder ihr Ja zur Person mit einem Nein zu höheren Personalausgaben verknüpften: Sollte auf den Rat der Stadt ein Antrag auf Zuschusserhöhung wegen der höheren Personalausgaben zukommen, werden die Christdemokraten dies ablehnen.

(RP)
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