Duisburg Streit um Bebauung am Alten Angerbach

Duisburg · 320 Wohneinheiten will die Gebag am Alten Angerbach entwickeln. Aus Huckingen gibt es Protest - aber die ersten Grundstücksinteressenten sind schon da.

 Auf 15 Hektar sollen am Alten Angerbach 320 Wohneinheiten entstehen.

Auf 15 Hektar sollen am Alten Angerbach 320 Wohneinheiten entstehen.

Foto: Hans Blossey/Archiv

Die letzte Sitzung der Bezirksvertretung Süd in diesem Jahr war am Donnerstagabend gut besucht: Fast 100 Besucher fanden sich in der Aula des Mannesmann-Gymnasiums ein, um ihre Meinung zu dem in Huckingen stark umstrittenen Bauprojekt Am Alten Angerbach deutlich zu machen. Auch wenn der endgültige Bebauungsplan erst am Ende des Planungsprozesses stehen wird: Wie es auf dem derzeit noch landwirtschaftlichen Areal einmal aussehen könnte, wurde anhand der vorgestellten Pläne der Düsseldorfer Projektentwickler Niemann + Steege deutlich. 320 Wohneinheiten sind danach auf dem 15 Hektar großen Bereich zwischen der Hermann-Spillecke-Straße im Norden und dem Alten Angerbach im Südosten geplant. Laut Planungsdezernent Carsten Tum handelt es sich um "hochwertige Bebauung". Beabsichtigt sei eine "gemischte Bauweise" aus Einfamilienhäusern, Doppelhaushälften und Mehrfamilienhäusern.

 Das Wohngebiet soll gegenüber vom Angerbogen I entstehen.

Das Wohngebiet soll gegenüber vom Angerbogen I entstehen.

Foto: Heidrich

Die vorgestellten Pläne zeigen auch, dass die Zufahrt zu dem neuen Wohngebiet für den nördlichen Bereich über die Hermann-Spillecke-Straße erfolgen soll und die für den südlichen Teil über eine noch zu bauende Zufahrt südlich des Edeka-Getränkemarkts.

Rolf Peters vom Bürgerverein Huckingen nutzte die Bürgeranhörung, um Bezirksbürgermeister Volker Haasper rund 2800 Protest-Unterschriften zu überreichen und um noch einmal klar gegen das Bauvorhaben Stellung zu beziehen. "Huckingen verliert so seine letzte Freifläche, damit gehen auch eine Frischluftschneise und ein Naherholungsgebiet verloren", beklagt der Bürgervereinsvorsitzende.

Auch dürfe es nicht dazu kommen, dass attraktive Wohngebiete im Duisburger Süden geschaffen werden, um den Wohnungsmarkt in Düsseldorf zu entlasten und so vom Zuzug finanzkräftiger Neubürger aus der Nachbarstadt zu profitieren. "Im Düsseldorfer Norden gibt es sehr viel Freiflächen, die werden dort aber bewusst nicht angetastet", sagt Peters. Befürchtungen, die von der Gebag vermarkteten Grundstücke könnten vorrangig an Düsseldorfer vergeben werden, erteilte Carsten Tum eine Absage: "Wir bevorzugen keinen, lehnen aber auch niemanden ab." Mit dem Start der Vermarktung sei "vor 2018 nicht zu rechnen." Das von der Bezirksvertretung mehrheitlich unterstützte Bauvorhaben - die Grünen sprechen sich vehement dagegen aus - stößt bei Bauwilligen jetzt schon auf Interesse. So fragten Interessenten im Rahmen der Anhörung bereits nach Quadratmeterpreisen und Grundstücksgrößen.

(RP)
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