Düsseldorf „Wer viel Theater macht, wird bekannt“

Düsseldorf · Die Ergebnisse unserer Emnid-Umfrage lösen bei den Düsseldorfer Parteien gemischte Gefühle aus: Die Spitzenkandidaten Dirk Elbers (CDU) und Karin Kortmann (SPD) interpretieren sie in ihrem Sinne positiv, wollen aber auch daraus lernen. Die Grünen sehen sich mit der SPD bereits auf Erfolgskurs. Die FDP ist überrascht von den Bekanntheitswerten.

 Dirk Elbers bekommt in der CDU viel Zustimmung.

Dirk Elbers bekommt in der CDU viel Zustimmung.

Foto: RP, Werner Gabriel

Dirk Elbers, Spitzenkandidat der CDU für die OB-Wahl am 31. August, gibt sich optimistisch, als er von den Ergebnissen der Emnid-Umfrage erfährt. Immerhin würden 44 Prozent für ihn stimmen, wenn am Sonntag das Stadtoberhaupt gewählt würde. Und SPD-Kandidatin Karin Kortmann käme nur auf 30 Prozent. "Das freut mich und ist Ansporn, den Abstand weiter auszubauen", sagt der 48-Jähige. Dass Kortmann als Berliner Abgeordnete bei den Düsseldorfern nahezu ebenso bekannt oder unbekannt ist wie er als Bürgermeister, findet er unverständlich: "Aber wenn man über Wochen hinweg Theater macht. wird man eben bekannt", sagt Elbers. Ob Kortmann beliebt sei, sei eine andere Frage.

"Der angebliche Vorteil des Kommunalpolitikers zieht nicht", freut sich Karin Kortmann angesichts ihrer Bekanntheitswerte. Sie sagt aber auch, dass man noch viel tun müsse, um zu mobilisieren. "Denn 39 Prozent der Befragten können mit keinem der Spitzenkandidaten der Volksparteien etwas anfangen." Grünen-Chefin Mona Neubaur sieht jetzt gute Voraussetzungen, mit rot-grünen Inhalten bei der Wahl zu punkten. "Die 44 Prozent holen die CDU auf die Erde zurück, und Kortmann holt immerhin zehn Prozent mehr als die SPD im Bund."

CDU-Parteichef Klaus-Heiner Lehne findet das Ergebnis insgesamt positiv: "Wir gehen als Favorit in die Wahl, haben sie aber noch nicht gewonnen." Mit besonders hohen Werten bei Männern, älteren Wählern und mittlerem Bildungsgrad entspreche Elbers den CDU-typischen Ergebnissen. Kortmanns Bekanntheit überrascht auch ihn, "aber Internationalität in Entwicklungsländern hilft uns hier in Düsseldorf nicht weiter."

Überrascht über den Gleichstand bei der Bekanntheit ist die FDP: "Das bestätigt mich in der Annahme, dass Politiker glauben, sie würden mehr wahrgenommen", sagt FDP-Parteichefin Gisela Piltz. Ihr Vize Manfred Neuenhaus liest aus der Umfrage, dass neben den Volksparteien noch einiges möglich sei. "Der Kampf ist aber erst am 31. August um 18.01 Uhr entschieden."

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort