Ehemaliges Gefängnis-Areal Ulmer Höh' für alle Generationen öffnen

Düsseldorf · In die Diskussion um die Zukunft des Gefängnis-Areals an der Ulmenstraße schaltet sich ein weiterer Interessent ein: Eine Gruppe um den Foto-Künstler Horst Wackerbarth, der vor allem mit seinen Rote-Couch-Fotos bekannt wurde, träumt von Mehrgenerationenwohnen auf dem Gelände der ehemaligen JVA.

 Sie wollen ein Wohnprojekt in der Ulmer Höh': Horst Wackerbarth (von rechts), Wanja Rothmann, Michaela Ordner, Regina Brinkmann, Annette Tomaschweski mit Sohn Rocco, Dimitri Preiß, Ulla Weissig und Lara Damm

Sie wollen ein Wohnprojekt in der Ulmer Höh': Horst Wackerbarth (von rechts), Wanja Rothmann, Michaela Ordner, Regina Brinkmann, Annette Tomaschweski mit Sohn Rocco, Dimitri Preiß, Ulla Weissig und Lara Damm

Foto: Hans-Juergen Bauer

Die Gruppe mit bislang rund 20 Mitgliedern, darunter Künstler, Psychologen, Architekten und Werber, will als Genossenschaft einen Teil des Areals nutzen und darauf Wohnungen einrichten. Anfang des Monats hatte sich die Gruppe im städtischen Planungsausschuss vorgestellt, jetzt hat sie mit einer Foto-Aktion auf dem berühmten roten Sofa, mit dem Wackerbarth durch die Welt gereist ist, für ihr Projekt geworben. Wackerbarth könnte sich eine Umnutzung der ehemaligen Gefängnisbauten vorstellen oder einen Neubau auf dem Gelände - so konkret sind die Planungen noch nicht.

Klar ist: Es soll eine lebendige soziale Mischung entstehen. "Wir wollen Menschen von zwei bis 82 und von Elektrikern bis Ärzten zusammenbringen", sagt er. Dies sei ein wichtiges Gegengewicht zu den vielen teuren Wohnungsprojekten wie zuletzt "LeFlair" am Derendorfer Güterbahnhof. Wackerbarth stellt sich vor, dass das Mehrgenerationenwohnen auch in den öffentlichen Raum wirkt: "Wir wollen Kunst im Stadtteil zeigen." Auch dabei ist die Psychotherapeutin Regina Brinkmann, die unter anderem eine Praxis auf der Kö betreibt. Sie sieht in solchen Wohnprojekten, in denen Alleinstehende neben Familien und Alte neben Jungen wohnen, die Zukunft für das Wohnen in der Stadt. "Man könnte sich sehr viele Therapien sparen, wenn die Menschen mit mehr Austausch zusammenleben würden", meint sie.

Die Gruppe hat bereits die zuständigen Stellen der Stadt und beim Bau- und Liegenschaftsbetrieb (BLB) des Landes, dem das Gelände gehört, angeschrieben. Eine Rückmeldung gibt es noch nicht. Derzeit läuft ein Gutachterverfahren, mit dem das beste Konzept für das Gelände an der Ulmenstraße gefunden werden soll. Dort soll überwiegend Wohnraum entstehen

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