Stadtfinanzen Elbers will Leiter von Kulturinstituten einsparen

Düsseldorf · Oberbürgermeister Dirk Elbers denkt laut darüber nach, Leitungsstellen in Kulturinstituten zusammenzulegen. Dadurch könnten Posten eingespart werden. Im Gespräch sind vor allem Einsparungen bei kleinen Instituten. In Zeiten, in denen die Stadt stetig mit Mindereinnahmen zu tun habe, meint Elbers, müsse man in allen Bereichen prüfen, ob es Synergieeffekte geben kann. "Da darf es keine Denkverbote geben."

Bald treffen könnte es vor allem das Goethe-Museum, dessen Leiter Professor Volkmar Hansen Ende des Jahres in den Ruhestand geht. Es gibt Spekulationen, die Stadt wolle die Stelle nicht neu besetzen, sondern das Museum dem anderen großen Literaturhaus, dem Heine-Institut, unterstellen.

Es bestehen allerdings Zweifel, ob sich dieser Plan umsetzen lässt. Denn im Goethe-Museum werden zwar die Mitarbeiter von der Stadt bezahlt, die große Goethe-Sammlung indes gehört der Anton-Kippenberg-Stiftung. Heute sitzt Anton von Hesler, ein Kippenberg-Enkel, im Kuratorium der Stiftung, das als alleiniger Urteilsfinder eine Ausschreibung der bedeutsamen Leitungs-Stelle längst beschlossen hat.

Zwar ist auch die Stadt in diesem obersten Gremium vertreten, mit vier von zehn Sitzen allerdings in der Minderheit. Zudem gibt es im Kuratorium einige gewichtige Befürworter für die Wahl der bisherigen stellvertretenden Direktorin, Heike Spieß. "Äußerst kompetent und eine herausragende Wahl für meine Nachfolge" sei Spieß, sagt Hansen. Auch Anton von Hesler hat sich zustimmend zu einer solchen Nachfolge geäußert. Darüber hinaus macht Professor Hansen darauf aufmerksam, dass mit der Nachfolger-Diskussion auch jene internationale Reputation des Hauses auf dem Spiel steht, die kürzlich noch OB Elbers hervorgehoben hat.

Von der Stadt heißt es, man wolle das Gespräch suchen. Eine organisatorische Zusammenlegung war schon einmal an der unterschiedlichen Struktur gescheitert.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort