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Düsseldorf Tödlicher Unfall: Polizei erhöht Druck

Düsseldorf · Jetzt wird auch im Labor nach dem Fahrer gesucht, der am vergangenen Wochenende einen 24-Jährigen auf der Münchener Straße überfahren hat. Im Landeskriminalamt untersuchen Spezialisten die Kleidung des Toten nach Spuren der Autofarbe

 Materialspuren werden in den Labors des Landeskriminalamts untersucht. Sie geben oft wertvolle Hinweise für die Suche nach einem Täter.

Materialspuren werden in den Labors des Landeskriminalamts untersucht. Sie geben oft wertvolle Hinweise für die Suche nach einem Täter.

Foto: Thomas Busskamp

Eine Woche nach dem Tod eines jungen Willichers auf der Münchener Straße sind die Fahnder des Verkehrskommissariats der Düsseldorfer Polizei zuversichtlich, den Fahrer zu ermitteln, der nach dem Unfall geflüchtet ist.

 Auf einen Lkw diesen Typs konzentriert sich die Suche der Polizei.

Auf einen Lkw diesen Typs konzentriert sich die Suche der Polizei.

Foto: Polizei

"Wir wissen jetzt, dass der junge Mann von einem Lkw oder einer Zugmaschine vom Typ Renault Premium erfasst wurde", sagte Polizeisprecherin Susanna Heusgen. Und: Der Lkw hat den Zusammenprall mit dem 24-jährigen Fußgänger nicht unbeschadet überstanden. Glassplitter, die am Unfallort gefunden wurden, stammen vom vorderen, linken Scheinwerfer des Lkw. "Wir haben die Suche deshalb auf Werkstätten, Ersatzteilhändler und Zulieferer ausgeweitet", so Heusgen.

Opfer war alkoholisiert

Am vergangenen Samstag war der 24-Jährige zwischen 4.30 und 4.55 Uhr in Höhe der Paul-Thomas-Straße zu Fuß über die Münchener Straße gegangen, als er von dem Lastwagen erfasst wurde. Die Obduktion der Leiche ergab: Bei dem Zusammenstoß hatte er schwerste Verletzungen erlitten, denen er unmittelbar danach erlegen ist.

Ein 19-jähriger Autofahrer, der dem leblosen Körper ausgewichen war und dabei selbst die Kontrolle über seinen Wagen verloren hatte, war mit seinem Hyundai gegen die Leitplanke geprallt. Er hatte Polizei und Rettungsdienst alarmiert.

Freitagabend hatte der junge Mann aus Willich mit Freunden ein Konzert in Bilk besucht. Dass er dort gegen 0.30 Uhr alleine weggegangen sei, sei "für ihn nicht ungewöhnlich" gewesen, weiß die Polizei inzwischen. Auch, dass der 24-Jährige gern und auch über weite Strecken zu Fuß ging, sei bekannt.

Dass er in der Unglücksnacht auf der linken Fahrspur der Schnellstraße unterwegs war, dürfte allerdings auch an seinem Alkoholpegel gelegen haben: Die Gerichtsmedizin ermittelt eine Blutalkoholkonzentration von 1,5 Promille. "Möglicherweise hat er sich verlaufen", so die Polizeisprecherin. Hinweise auf einen Suizid gebe es nicht. An dem Unfall dürfte das Opfer demnach erhebliche Mitschuld gehabt haben. Dass der Fahrer, der den Zusammenstoß möglicherweise nicht verhindern konnte, den Schwerstverletzten aber einfach liegen ließ, ist für die Verkehrsermittler nicht hinnehmbar. Sie setzen alles daran, den Fall zu klären. Deshalb untersuchen Spezialisten im Landeskriminalamt nun die Kleidung des Toten auf kleinste Lackpartikel, um die Farbe des Lkw zu ermitteln.

3900 Lkw vom Typ Renault Premium sind zurzeit in Deutschland zugelassen. Die Überprüfung der Fahrzeuge, die in Düsseldorf und der Region stationiert sind, läuft bereits. "Gegebenenfalls wird sie auf die gesamte Bundesrepublik ausgedehnt", so die Polizeisprecherin. Plakate an Tankstellen und Raststätten sollen der Fahndungsdruck auf den Fahrer zusätzlich erhöhen. Wenn er sich stellt, könnte sich das noch immer strafmildernd auswirken. Derzeit wird ihm fahrlässige Tötung vorgeworfen.

(RP)
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