Stark auf Heimatmarkt 13 Prozent mehr Alt in Düsseldorf

Düsseldorf · Während der Absatz von Altbier in ganz Deutschland um sechs Prozent sank, legt das dunkle Bier in der Region Düsseldorf deutlich zu. Fast alle Brauereien sind zufrieden und setzen verstärkt auf den Heimatmarkt. Frankenheim sucht vor allem neue Brauhaus-Standorte in der Region.

 Das Altbier wird teuerer.

Das Altbier wird teuerer.

Foto: RP, Andreas Bretz

Der Altbiermarkt sortiert sich. Fazit: In Deutschland wird immer weniger Alt getrunken, in der Region Düsseldorf dagegen verlangen die Menschen deutlich mehr von der dunklen Biersorte.

Nach Angaben des Rheinisch-Westfälischen Brauereiverbands gab der Gesamtabsatz von Alt in 2010 wieder um sechs Prozent nach. Der gesamte Biermarkt dagegen hatte deutschlandweit nur ein Minus von 1,2 Prozent zu beklagen. In der Region Düsseldorf mit Mettmann und Ratingen dagegen hat das Altbier aber kräftig zugelegt: Der Absatz steigerte sich von 2009 auf 2010 um satte 13 Prozent. "Die Menschen identifizieren sich mit ihrer Biersorte und sorgen für eine positive Entwicklung", sagte gestern der Frankenheim Geschäftsführer Rainer Cox, dessen Brauerei nach Diebels zu den Marktführern bei Altbier gehört.

656 000 Hektoliter Altbier fanden 2010 den Weg zu den Kunden: im Handel oder in der Gastronomie. Die meisten Brauereien mussten dabei Verluste hinnehmen. Der heimische Markt aber zeigt ganz andere Entwicklungen. In der Region Düsseldorf legten fast alle Brauereien beim Absatz zu; am stärksten Bolten, Schumacher, Füchschen und Schlüssel, also vor allem Hausbrauereien.

Aber auch die Marktführer wie Diebels (plus 12 Prozent) und Frankenheim (plus 9 Prozent) mehren ihren Absatz. Die beiden allein haben zusammen einen Marktanteil von 60 Prozent. Die Biere, die über den Preis in den Markt drängen, haben stark gelitten. In Düsseldorf musste zum Beispiel Landfürst 36 Prozent Verlust hinnehmen.

Auch der Kölsch-Absatz musste deutliche Einbußen verkraften. Minus 3,5 Prozent deutschlandweit, auch das Bier unterhalb des Rheins kann sich nur in seiner Heimatregion Köln/Leverkusen behaupten. In der Region Düsseldorf, in der man traditionell Angst vor dem Einsickern hoher Kölsch-Absatzzahlen hat, meldet Verluste. Hier musste das helle Bier Verluste von fünf Prozent hinnehmen.

Vor allem in der hiesigen Gastronomie sucht beispielsweise die Brauerei Frankenheim eine noch breitere Basis, um den Absatz zu erweitern. Der Konsum hat zwar auch hier nachgelassen. So büßten die Speisegaststätten 2,1 Prozent Altbierabsatz ein, während die getränkeorientierte Gastronomie (also Kneipen und Gaststätten) ein Minus von 3,3 Prozent verkraften mussten. Frankenheim will dem entgegentreten. Ungeachtet der bislang 19 Frankenheim-Brauhäuser und -ausschänke will man expandieren.

Das Unternehmen sucht neue Standorte für Brauereiausschänke und Brauhäuser in Düsseldorf, Neuss, Ratingen oder am Niederrhein. "Wir wollen in der Gastronomie noch breiter werden", sagt Vertriebsleiter Ulrich Amedick. Auch wenn die Brauerei just vor einer Woche in Kooperation mit der Stockheim-Gruppe ein neues "Schiffchen" in Hamburg eröffnet hat, setzen die Verantwortlichen vor allem auf den Heimatmarkt, sagt Amedick.

(RP)
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