Warenhauskonzern: Galeria schließt 16 seiner 92 Warenhäuser
EILMELDUNG
Warenhauskonzern: Galeria schließt 16 seiner 92 Warenhäuser

CHIO in Aachen Rath und Totilas nicht zu bremsen

Aachen (RPO). Der umjubelte Siegeszug von Matthias Rath und dem Millionenpferd Totilas beim CHIO in Aachen ist in die nächste Runde gegangen. Zwei Tage nach dem Triumph im Nationenpreis zeigte das Dressur-Traumpaar im Special eine beeindruckende Vorstellung und siegte mit 83,083 Prozentpunkten. An die bisherige Bestmarke im Special (83,41) bei den deutschen Meisterschaften in Balve kam das Duo nicht heran. Auch Isabell Werth glänzte und wurde mit dem Nachwuchspferd El Santo Dritte.

CHIO 2011: Rath und Totilas begeistern
12 Bilder

CHIO 2011: Rath und Totilas begeistern

12 Bilder

"Ich bin wahnsinnig zufrieden. Das Publikum hat mich toll unterstützt. Totilas hat erneut alles gegeben. Es gab keinen großen Fehler", sagte Rath. Der 26-Jährige lenkte den Hengst gekonnt durch die Lektionen und strahlte große Sicherheit aus. Im Vergleich zum Grand Prix sprach Rath von einem Fortschritt. "Der Druck war heute nicht so groß, weil es nicht um die Teamwertung ging."

Nach zwei Siegen bei zwei Starts blickt die Reitwelt nun mit Spannung der Kür am Sonntag (10.00 Uhr/WDR) entgegen. Sollten Rath und Totilas auch dort triumphieren, wäre die Premiere beim CHIO vollauf geglückt. Rath hat seinen Tanz zur Musik seit den deutschen Meisterschaften im Juni in Balve weiterentwickelt. Damals hatte das Paar die Kür von Totilas' ehemaligem Reiter Edward Gal (Niederlande) als spiegelverkehrte Version vorgestellt.

Einen ganz starken Eindruck hinterließ - ein wenig im Schatten von Rath und Totilas - auch Isabell Werth (77,830). Die fünfmalige Olympiasiegerin zeigte erneut enorme Fortschritte mit dem erst zehn Jahre alten El Santo. Zur CHIO-Premiere des jungen Wallachs kam das Paar im Special hinter der Niederländerin Adelinde Cornelissen mit Parzival (79,771) gleich auf Rang drei. Dabei hielt sie sogar die britische Vize-Weltmeisterin Laura Bechtolsheimer mit Mistral Hojris (77,229) auf Distanz.

"Wenn der Fehler bei den Einerwechseln nicht passiert wäre, hätten wir bei 80 Prozent gelegen", sagte Werth, die für die Kür eine weitere Steigerung versprach: "Da mache ich es besser." Nachdem Werth bei Satchmo auf ein Hit-Medley von Schlagersänger Roberto Blanco gesetzt hatte, soll sie sich bei El Santo für David Bowie entschieden haben.

Christoph Koschel (Hagen a.T.W.) erfüllte ebenfalls die Erwartungen und ritt mit dem zwölf Jahre alten Wallach Donnperignon mit guten 76,708 Punkten auf den sechsten Platz. Die vierte deutsche Starterin Anabel Balkenhol (Rosendahl) war wegen einer Verletzung ihres Pferdes Dablino vor dem Grand Prix ausgeschieden.

Die Begeisterung für das Wunderpferd Totilas war erneut riesig. 5000 Besucher, darunter auffallend viele Kinder und Jugendliche, sorgten für ein ausverkauftes Stadion. Vor den Toren der Arena hofften viele Neugierige vergeblich auf kurzfristigen Einlass. Der Abreiteplatz neben dem Stadion musste erneut großflächig abgesperrt werden, damit sich Ross und Reiter in Ruhe auf ihre Prüfung vorbereiten konnten.

Grund zum Jubel hatte auch Michael Jung. Der 30 Jahre Weltmeister aus Horb gewann erstmals die Vielseitigkeit von Aachen. Nach Dressur, Springen und Geländeritt kam Jung mit Sam auf 34,7 Minuspunkte und entschied die Drei-Sterne-Prüfung mit großem Vorsprung für sich. Mannschafts-Olympiasiegerin Ingrid Klimke aus Münster musste im Gelände einen Rückschlag hinnehmen und belegte am Ende mit Abraxxas nur den 27. Platz. Andreas Dibowski (Döhle) kam als zweitbester Deutscher auf Rang fünf.

Die deutsche Mannschaft indes erlebte einen Einbruch. Das Team von Bundestrainer Hans Melzer kam mit 172,50 Minuspunkten nur auf den fünften Rang und verpasste zum ersten Mal in der Historie des Turniers seit 2007 den Sieg. Vorne landete Großbritannien (134,70) vor Neuseeland (142,90) und Schweden (159,20).

Ludger Beerbaum jagte derweil in der wichtigsten Springprüfung des vorletzten CHIO-Tages zum Sieg und strich eine Prämie von 16. 500 Euro ein. Bei erneutem Regenwetter in der Soers ging Beerbaum mit dem elf Jahre alten Hengst Chaman hohes Risiko und unterbot in 42,19 Sekunden ohne Fehler noch die Zeit des Olympiazweiten Rolf-Göran Bengtsson. Der Schwede hatte für seinen Nullfehlerritt mit dem zwölf Jahre alten Hengst Casall LaSilla 42,73 Sekunden benötigt. Dritter wurde die US-Amerikanerin Laura Kraut mit Teirra.

(SID/rüb)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort