Gerresheim Glashütte-Denkmäler sichern

Gerresheim · Der neue Eigentümer, die Patrizia-Immobiliengesellschaft, will die alten Gebäude in möglichst gutem Zustand erhalten, damit sie in die neuen Wohnviertel mit einbezogen werden können. Die Kantine bleibt geöffnet.

Die Rettung der denkmalgeschützten Gebäude der ehemaligen Glashütte wird offenbar höchste Zeit. "Wir sind erschrocken über den schlechten Zustand der Gebäude, erklärte David Christmann, Regionalleiter der Patrizia-Immobiliengesellschaft, die das Glashüttengelände vom Glashütteneigentümer Owens Illinois (OI) gekauft hat. Deshalb sei die Sicherung der Bauten in vollem Gang. Dächer müssten abgedichtet, Zugänge versperrt werden, damit Vandalismus unmöglich sei.

"Der Erhalt der Denkmäler ist uns wichtig, weil sie an die Geschichte des Geländes mit der Glasproduktion erinnert und einen Ortsbezug des neuen Stadtviertels herstellt", erklärte Christmann. Die Politiker waren froh über diese Einstellung, weil sie sich stets für die Denkmäler eingesetzt hatte und die mangelnde Sicherung der Bauten durch den Eigentümer OI kritisiert hatte.

Die denkmalgeschützten Gebäude sollen in die Gestaltung der Wohnviertel einbezogen werden, die jetzt nach dem Kauf des mehr als 30 Hektar großen Areals detailliert geplant werden soll. "Grundlage für die Überlegungen ist der Entwurf, der bei einem Werkstattverfahren den ersten Preis gemacht hat", so Christmann. Mit den Architektenteams sei bereits Kontakt aufgenommen worden.

Die Städte- und Grünplaner hatten vorgeschlagen, die Düssel freizulegen und eine grüne Achse als Kern der neuen Wohnviertel anzulegen. Zur Umgehungsstraße L 404 hin sind Gewerbebauten vorgesehen, die den Lärm abhalten sollen. Das ist nach Ansicht von Christmann sinnvoll. Wie die Verkehrsführung der Straße am Alten Bahnhof aussehen könne, müsse sorgfältig geplant werden. Es sei schwierig, Durchgangsverkehr und die Wünsche nach einem ruhigen, sicheren Platz im Wohnviertel zu vereinbaren.

Der Ausbau des Gerresheimer Bahnhof zu einem Kulturtreffpunkt mit Museum werde von der Patrizia begrüßt, so Christmann. Gespräche mit dem Investor und dem Förderkreis Industriepfad seien vorgesehen.

Auch die Kantine an der Heyestraße will Christmann möglichst lange erhalten. Sie sei ein Treffpunkt für Gerresheimer und sicherlich für Info-Veranstaltungen zu Planungen nützlich. Darum hatte auch SPD-Ratsfrau Helga Leibauer gebeten, weil viele Gerresheimer Vorschläge für die Entwicklung des Geländes hätten.

(RP/anch)
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