Oberbilk/Stoffeln Verkauf als Lösung?

Oberbilk/Stoffeln · Die Stadt besitzt mit dem Volksgarten-Restaurant von Manes Meckenstock und dem Haus Kolvenbach zwei Gastronomien im Südpark. Bei beiden herrscht Sanierungsbedarf. Haus Kolvenbach steht seit Januar leer.

 Für das Haus Kolvenbach im Südpark wird ein neuer Pächter gesucht.

Für das Haus Kolvenbach im Südpark wird ein neuer Pächter gesucht.

Foto: Christoph Göttert

Die Diskussion um den kostspieligen WC-Anbau am Volksgarten-Restaurant hat zwei Immobilien der Stadt in der Grünanlage wieder in den Fokus der Aufmerksamkeit gerückt: neben dem Restaurant von Manes Meckenstock auch das Haus Kolvenbach am Stoffeler Kapellenweg.

Der spektakuläre, von der Bezirksvertretung 3 vorerst aber stornierte barrierefreie WC-Anbau am "Meckenstocks" für 254 000 Euro wird von der Verwaltung vor allem auf Grund einer Tatsache erwogen: Die Sanitäranlagen im Haus entsprechen nicht mehr heutigen Anforderungen. Rollstuhlfahrer kommen nicht hinein, weil eine fast 20 Zentimeter hohe Treppenstufe im Weg ist.

Zudem sind die Türen innnen zu schmal für Rollstühle. "Und die Kapazität mit nur jeweils zwei WCs sowie zwei kleinen Vorräumen ist bei weitem nicht ausreichend", sagt Pächter Manes Meckenstock. "Diese Immobilie stammt aus dem Jahr 1895. Es ist eine Farce, aber hier ist jahrelang nichts gemacht worden", so der Kabarettist.

Meckenstock findet es nur folgerichtig, dass die Stadt nun nach einer Lösung sucht. "Sie ist ja schließlich auch die Eigentümerin. Andere Gewerbetreibende müssen auch die Vorschriften, wie etwa die Barrierefreiheit, einhalten." Meckenstocks Vorpächter hatte 2009 die Immobilie unter Hinweis auf den Sanierungsbedarf aufgegeben. Es gab sogar einen Rechtsstreit mit der Stadt.

Seit Januar steht das benachbarte Haus Kolvenbach leer (die RP berichtete). Der Pächter dort, die Tanzschule Reichelt, hatte das Anwesen nach 15 Jahren aufgegeben. Auch er argumentierte mit dem dringenden Sanierungsbedarf der Immobilie aus dem 19. Jahrhundert. Die Kosten für den Unterhalt des Gebäudes seien ihm am Ende über den Koopf gewachsen, sagt Sven Reichelt, der inzwischen nach Hilden gewechselt ist. Zwar wurde die Küche in den 80er-Jahren saniert und gab es vergangenes Jahr einen neuen Fassadenanstrich. Doch beklagt Tanzlehrer Reichelt, dass es unter anderem an einer hinreichenden Wärmedämmung fehle, die Gäste oft trotz laufender Heizung gefroren hätten.

Prüfung läuft noch

Die Bezirksvertretung 3 hatte um Sachstandsbericht bezüglich Haus Kolvenbach gebeten und erfuhr nun von der Verwaltung, dass derzeit der Zustand der Gaststätte geprüft und eine Bestandsaufnahme gemacht werde. Dabei kam auch das Thema Verkauf zur Sprache. Eine Debatte, die es in den zurückliegenden Jahren auch immer wieder bezüglich des Volksgarten-Restaurants gegeben hatte. "Auch da hat man versäumt, den Bau instand zu halten", meint Bernhard Piltz (FDP). "Deswegen gab es auch schon Probleme mit dem letzten Pächter." Piltz plädiert dafür, dass die Stadt die Gastronomiebetriebe verkauft. Beide Immobilien werden in der nächsten BV-Sitzung wieder auf der Tagesordnung stehen: das Haus Kolvenbach mit einer detaillierten Bestandsaufnahme des baulichen Zustandes. Und das Volksgarten-Restaurant mit einer detaillierten Information über den geplanten neuen WC-Anbau.

(RP/anch)
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