Rath Mehr Grün und Freiräume

Rath · Im Gebiet rund um den S-Bahnhof Rath-Mitte gibt es zu wenig Grünflächen und Spielplätze. Ein Konzept sieht hier viele Verbesserungen und neue Angebote, wie eine Skateranlage und einen Fußballplatz, vor.

Über vier Millionen Euro sollen im Rahmen des Förderprogramms "Soziale Stadt" bis 2016 in die Stadtteile Rath und Mörsenbroich fließen. Damit sollen Maßnahmen zur Verbesserung des Wohnumfeldes, zur Stärkung des Stadtteilzentrums und zur Aufwertung von Grünflächen finanziert werden. Dabei werden allerdings nicht die Stadtteile komplett berücksichtigt, sondern nur ein 250 Hektar großes Kerngebiet entlang der Westfalenstraße und der S-Bahn-Linie.

Die Stadt hat das Landschaftsplanungsbüro Davids/Terfrüchte beauftragt, für diesen Bereich ein Spiel- und Bewegungsraumkonzept zu entwickeln. Im Planungsgebiet leben überdurchschnittlich viele Kinder und Jugendliche, für die es bisher nur wenige Angebote gibt. So wurde bei einer gemeinsamen Begehung mit diesen festgestellt, dass hier wenig öffentliche Grünflächen, nicht ausreichend Spielplätze und Frei- und Rückzugsräume existieren. Dadurch kommt es immer wieder zu Konflikten zwischen Jugendlichen und Erwachsenen, werden Kinder von Plätzen vertrieben und Anwohner fühlen sich durch Lärm belästigt.

Durch zwei Unterführungen

Besonders oft entstehen Konflikte am Karl-Röttger-Platz vor dem Jungen Schauspielhaus, wo sich Jugendliche treffen und Kinder Ball spielen. Dieser Platz soll deshalb schnell umgestaltet und in unmittelbarer Nachbarschaft dafür neue Bewegungsangebote geschaffen werden. "Wichtigstes Ziel ist aber, den Stadtteil zu öffnen, indem man neue Wegverbindungen herstellt und so neue öffentliche Flächen erschließt" sagt Martin Richardt, Projektleiter bei Davids/Terfrüchte.

Dies soll durch den so genannten "Rather Korso" erfolgen, ein 1,3 Kilometer langer Rundweg, der auf beiden Seiten des Bahndamms entlang führt und durch zwei Unterführungen verläuft. Der Korso soll dabei die nördlichen und die südlichen Quartiere miteinander verbinden und öffentliche Einrichtungen vernetzen, wie zum Beispiel die Schulen am Rather Kreuzweg und den S-Bahnhof Rath-Mitte. Der gut ausgeleuchtete und einsehbare Weg soll dabei Angsträume beseitigen.

Allerdings gibt es bereits Bedenken, gegen die Wegführung entlang des Rather Broicher Grenzgrabens. "Da befürchten wir, dass es zu Konflikten mit den Anliegern kommen kann", sagt Marcus Münter, Fraktionschef der CDU in der Bezirksvertretung 6. Dafür regt Münter an, endlich den lang geforderten Zugang zum Aaper Wald zu schaffen. Viele Bürger können bisher nur umständlich dorthin gelangen, da Straßen- und Eisenbahngleise den Weg versperren.

Als weitere Projekte sind die Umgestaltungen der Schulhöfe und der Fläche um den Bunker an der Münsterstraße vorgesehen. "Hier wäre beispielsweise eine Anlage für Skater oder eine Parcours-Anlage denkbar", sagt Richardt. Eine Brachfläche an der Opitzstraße soll, bis sie für Gewerbe benötigt wird, für Mountainbiker zur Verfügung gestellt werden. Die Jugendlichen sollen dabei die Fläche mitgestalten. Auch ist ein Umbau des Außengeländes der Jugendfreizeiteinrichtung Ekkehardstraße geplant. Alle Maßnahmen sollen in den nächsten fünf Jahren umgesetzt werden. Dafür sind über 1,1 Millionen Euro vorgesehen.

(RP/anch)
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