Garath Plakate verschwinden von Betonsäulen

Garath · Die Bezirksverwaltungsstelle 10 hat gemeinsam mit Straßen.NRW ein Konzept entwickelt, damit die Pfeiler nicht mehr beklebt werden. Die erste Testphase startet jetzt und dauert acht Wochen.

 Michael Zwolinkis (l.) und Uwe Sandt von der Bezirksverwaltungsstelle 10 vor einem der völlig unansehnlichen Pfeiler in der Garather Fußgängerzone.

Michael Zwolinkis (l.) und Uwe Sandt von der Bezirksverwaltungsstelle 10 vor einem der völlig unansehnlichen Pfeiler in der Garather Fußgängerzone.

Foto: O. Staschik

Sie sind wahrlich kein schöner Anblick: die vollgeklebten Säulen in der Unterführung der Garather Fußgängerzone im Hauptzentrum. Und davon gibt es viele. Denn die dicken Betonsäulen tragen die Autobahn 59. Die Stützpfeiler zwischen Freizeitstätte und S-Bahnhof-Aufgang sehen unansehnlich aus, weil sie ständig mit Plakaten vollgekleistert werden. Da hängen dann in Knallgelb die Werbungen für den Garather Trödelmarkt - datiert aus 2015. Die Volkshochschule lässt werben und es gibt Konzertankündigungen aus längst vergessenen Tagen.

 ... ist diese Säule inzwischen von den Plakaten befreit...

... ist diese Säule inzwischen von den Plakaten befreit...

Foto: wanninger

Doch zwischen all den hässlichen Säulen glänzt eine jetzt silbrig. Umrahmt ist sie zwischendurch von schwarzen Gummiprofilen - wie ein Schaukasten in Hellerhof. Der war ebenfalls ständig beklebt, bis dort die Gummiprofile angebracht wurden, so dass die Wand uneben ist. Und das inspirierte Bezirksverwaltungschef Uwe Sandt.

 ... und die Gummiprofile sind auch schon angebracht.

... und die Gummiprofile sind auch schon angebracht.

Foto: wa.

"Seitdem gibt es in Hellerhof keine Klebereien mehr", sagt er. Mit Vertretern von Straßen.NRW, zuständig für die Autobahnen (und die dazugehörigen Pfeiler), hat er ein Projekt entwickelt.

 Während diese Säule noch voll mit Plakaten beklebt ist...

Während diese Säule noch voll mit Plakaten beklebt ist...

Foto: wanninger

Seit vergangener Woche ist ein Pfeiler sozusagen blanko. Michael Zwolinkis, Mitarbeiter der Bezirksverwaltungsstelle 10, hat die Säule von den Plakaten befreit und mit einem Mitarbeiter der Autobahnmeisterei Gummiprofile bis in eine Höhe von zwei Metern angebracht. "Das war schon eine anstrengende Arbeit, die Plakate alle abzunehmen. Jetzt müssen noch die Klebereste entfernt werden ", sagt er.

Damit beginnt die erste Testphase. Bezirksverwaltungschef Sandt hat mit der Autobahnmeisterei abgesprochen, die Säule in ihrem jetzigen Zustand acht Wochen stehen zu lassen. Sollten keine Plakate in dieser Zeit angebracht werden (was übrigens eine Ordnungswidrigkeit ist), dann könnten auch die übrigen sieben Säulen entsprechend bearbeitet werden. Die Autobahnmeisterei übernimmt die Materialkosten, die Bezirksverwaltung stellt das Personal.

Mit einem weiteren Schandfleck im Garather Hauptzentrum beschäftigt sich am Dienstag die Bezirksvertretung 10. Dabei geht es um die rot-weiße Kachelwand, die der Garather Künstler und Sonderpädagoge Winfried Lucassen entworfen hat. Sie ist als abstrahierte Form einer rot-weißen La-Ola-Welle ein Hingucker, für die sogar Fortuna Düsseldorf die Patenschaft übernommen hat. Allerdings verdreckt sie, weil niemand sie reinigt.

Denn keiner fühlt sich zuständig - weder die Bahn noch die Stadtverwaltung. Fredrik Hartmann von den Grünen hat jetzt einen Antrag gestellt, Vertreter von Bahn und Stadtverwaltung in die April- oder Mai-Sitzung einzuladen. Sie sollen persönlich erscheinen, um endlich eine Lösung des Problems zu finden. Das gegenseitige Zuschieben von Zuständigkeiten gleiche einer Posse, meint er. Es müsse seines Erachtens relativ zeitnah etwas unternommen werden.

(RP)
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