Garath Goldener Besen für kleine Müllhelden

Garath · 140 Schüler der Grundschule Josef-Kleesattel-Straße sammeln seit Jahren anlässlich des stadtweiten "Dreck-weg-Tages" rund um die Schule und am Altrhein fleißig Müll. Dafür wurden sie jetzt von der Stadt und Pro Düsseldorf ausgezeichnet.

 John (vorne von links, 9 Jahre), und Lisa (9 Jahre) sowie Houzan (hinten von links, 11 Jahre), Hauly (9 Jahre), Panteha (11 Jahre) und Lisa (9 Jahre).

John (vorne von links, 9 Jahre), und Lisa (9 Jahre) sowie Houzan (hinten von links, 11 Jahre), Hauly (9 Jahre), Panteha (11 Jahre) und Lisa (9 Jahre).

Foto: Anne Orthen

Panteha graust es vor der Aussicht, sich wieder unzählige Male nach Zigarettenstummeln bücken zu müssen. Trotzdem freut sich die Elfjährige auf den Dreck-weg-Tag ihrer Schule am 22. März. Wie jedes Jahr nehmen die Schüler der Grundschule an der Josef-Kleesattel-Straße am stadtweiten Dreck-weg-Tag teil, den der Verein Pro Düsseldorf seit 1999 organisiert. Dabei räumen sie rund um ihre Schule und den Altrhein auf. Nun wurden sie für ihre Mühe belohnt. Bürgermeister Friedrich Conzen und Ingo Lentz, Vorsitzender von Pro Düsseldorf, überreichten ihnen am Montag den "Goldenen Besen" und 400 Euro Preisgeld. "Das sind Helden. Die räumen den Dreck von Anderen weg. Denen muss der Rücken gestärkt werden", lobt Lentz die Garather Schüler.

"Ich hab' gedacht, ich kann nicht mehr", erinnert sich die Drittklässlerin Panteha an die Aufräumaktion im März vor einem Jahr. Durchgehalten hat sie trotzdem. Am Ende haben 140 Grundschüler fast 60 Müllsäcke in zwei Schulstunden zusammengetragen. Auch außergewöhnliche Funde waren dabei, wie Klassenkamerad John (9) erzählt: "Wir haben Spritzen und Pillen gefunden". Der Drittklässler war mit seiner Stufe und den Viertklässlern rund um die Urdenbacher Kämpe am Altrhein unterwegs. Erst- und Zweitklässler haben auf dem Schulhof und Fußwegen bis zur Kirche aufgeräumt. "Sauber sieht es viel schöner aus", sind sie sich einig.

Die Grundschule macht seit vielen Jahren beim Dreck-weg-Tag mit. Rektorin Claudia Marx sagt: "Die Kinder haben Spaß daran, draußen an der Luft zu sein und sich gegenseitig zu übertrumpfen, wer den Sack am vollsten gemacht hat." Außerdem würden sie dabei lernen, eine saubere und ordentliche Umgebung wertzuschätzen.

Auch außerhalb der Aktion auf Sauberkeit zu achten, findet Panteha selbstverständlich. Letztens erst habe ihre Freundin ein Kaugummipapier auf die Straße geworfen. "Das habe ich dann einfach aufgehoben und in den Papierkorb geworfen", sagt sie.

Genau das sei Ziel des Dreck-weg-Tags, sagt Lentz. Die Arbeit mit Schulen und Kitas sei besonders wichtig, da so das Umweltbewusstsein schon von klein auf geschärft werden könne. "Am Ende wollen wir in die Köpfe rein, so dass gar kein Dreck mehr entsteht", erklärt er.

Panteha und ihre Mitschüler haben während des Aufräumens gar nicht damit gerechnet, dass sie dafür einen Preis bekommen könnten. Umso größer war die Freude. Am besten hat ihnen gefallen, dass sie den Goldenen Besen und die Urkunden halten durften. Und das Eis, das Claudia Marx nach der Preisverleihung allen Kindern ausgegeben hat, die mit ihr im Rathaus waren, kam natürlich auch gut an. In einer Woche geht es aufs Neue los für die Grundschüler. Dann wird wieder fleißig Müll gesammelt.

(RP)
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