Nach Feuer im Dachstuhl St. Peter: Brandschäden beseitigt

Düsseldorf · Das Dach der Kirche, das 2007 abbrannte, ist neu gedeckt, die Baugerüste sind größtenteils abmontiert. Im Juni wird die durch das Feuer gestoppte Restaurierung fortgesetzt . Die Gemeinde arbeitet an einem neuen Pastoralkonzept.

 Das Dach braucht keine schützende Abdeckung mehr, die Gerüste sind abgebaut.

Das Dach braucht keine schützende Abdeckung mehr, die Gerüste sind abgebaut.

Foto: RP, Werner Gabriel

Nach der Sanierung ist vor der Sanierung: Die Brandschäden an der Kirche St. Peter sind im Großen und Ganzen behoben, das Schutzdach und dessen tragenden Gerüste sind abgebaut. Aber der unverstellte Blick auf Mauern und Dach des Gotteshauses dauert nicht lange, weil "Mitte Juni die Wände für eine Restaurierung wieder eingerüstet werden", erklärt Architektin Beatrix Maier-Lamers.

 Das Hauptschiff: Von den Gerüsten aus müssen noch die Säulen gestrichen werden.

Das Hauptschiff: Von den Gerüsten aus müssen noch die Säulen gestrichen werden.

Foto: RP, Werner Gabriel

Die Reparaturarbeiten, bei denen die großen Außensteine der Fassade ausgebessert und mit dem Kernmauerwerk besser verbunden werden soll, sind durch das Feuer vor etwa eineinhalb Jahren unterbrochen worden. Nach dem Beseitigen der Brandschäden müssen sie jetzt in Angriff genommen werden. Mit einer Wiedereröffnung des Gotteshauses sei wahrscheinlich erst im kommenden Jahr zu rechnen, schätzt die Architektin, die gerade einen Zeitplan erstellt.

So müssen die Wände innen und außen Joch für Joch zwischen den einzelnen Säulen bis zum Dach eingerüstet werden. "Außen werden die Mauern erneuert, innen die Wände gestrichen und besondere Bemalungen wenn nötig restauratorisch bearbeitet", erklärt Maier-Lamers. Auch das Maßwerk der Fenster und deren Gewölbe werden grundlegend überarbeitet. Zurzeit sind bereits die Innenpfeiler eingerüstet, weil sie gesäubert und gestrichen werden müssen.

"Wahrscheinlich sind eine Reihe von Gemeindemitgliedern enttäuscht, dass die Kirche noch nicht geöffnet werden kann", sagt Pfarrer Ansgar Puff. Aber die Arbeiten seien eben langwierig. Er hält aber nichts von einer "schleichenden Inbetriebnahme" Stück für Stück in einer halben Baustelle. "Wenn sich nach der Katastrophe die Türen wieder öffnen, muss die Kirche ein Erlebnis sein und beeindruckend wirken", ist Puff überzeugt.

Das Team des Seelsorgebereichs, zu dem St. Peter neben fünf anderen Pfarren gehört, will die Neueröffnung auch als Chance für ein neues pastorales Konzept nutzen. "Die schöne Kirche nur für ein paar Stunden für Gottesdienste zu nutzen, wäre zu wenig", glaubt der Theologe.

Aus Gesprächen mit Anwohnern und Mitarbeitern der umliegenden Banken und Verwaltungen weiß er, dass viele gerne einmal tagsüber in das Gotteshaus kommen würden, um abzuschalten oder sich zu sammeln. Es könnten auch besondere Gottesdienste oder Andachten angeboten werden. Deshalb überlegt die Gemeinde, ob statt der Sitzbänke Stühle angeschafft werden, die je nach Anlass individuell angeordnet werden. Um dann zusätzlich eine besondere Atmosphäre zuschaffen, sei ein variables Beleuchtungssystem sinnvoll.

Die Zeit für solche Überlegungen ist relativ knapp, weil das Konzept bei der Inneneinrichtung der Kirche berücksichtigt werden muss, so Puff. Und der Wiedereinbau des Hochaltars, der Figuren am Triumphkreuz und der Kunstwerke wird bereits mit Hochdruck vorbereitet, berichtet Maier-Lamers.

(RP)
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