Lokalsport Radprofi Zepunkte ausgebremst

Düsseldorf · Ein Bruch des Ellbogen stört die Vorbereitung des jungen Radrennfahrers.

Der rechte Ellbogen ist gebrochen, das komplette Frühjahrsprogramm gestrichen. Für die nächsten vier Wochen gilt striktes Radfahr-Verbot. Und trotzdem gibt's auch eine gute Nachricht von Düsseldorfs Radsport-Hoffnung Ruben Zepuntke: Der 23-jährige Jung-Profi lässt sich auch von dem schweren Rückschlag nicht beeindrucken. "Der Start zur Tour de France 2017 in Düsseldorf bleibt mein großes Ziel", erzählt er nach der Operation.

Vorgesehenes Comeback-Rennen für den Nachwuchsfahrer des Cannondale-Teams: Die Tour of California im Mai. Damit seine gute Form vom Saisonbeginn nicht völlig den Bach runter geht, quält sich Zepuntke vorerst zu Hause durch ein Notprogramm. "Vier Stunden am Tag kriege ich hin", beschreibt er seine persönliche Reha.

Das Hochgefühl, mit dem er bis zu dem schweren Crash auf der dritten Etappe der Tour la Provence bei Marseille unterwegs war, war von einer Sekunde auf die andere weggeblasen. Wie hat er den Sturz in Erinnerung? "Ich weiß noch, dass mich ein anderer Fahrer im Gedränge touchiert hat und dass ich gegen einen Baum gekracht bin", erzählt er, "dann habe ich einen Blackout von 20 bis 30 Sekunden."

Vor allem der Verzicht auf den Start bei Paris - Roubaix tut Zepuntke genauso weh wie die körperlichen Schmerzen. Andere Fahrer hassen die Quälerei über das brutale Pflaster, für den Düsseldorfer ist die "Hölle des Nordens" seit seinem fünften Platz bei den Junioren 2011 aber "sein" Rennen.

Gerade dort, wo er im vergangenen Jahr nach mehreren Stürzen das Ziel nicht erreichte, wollte Zepuntke unterstreichen, wie sehr er seit damals zugelegt hat. Das hat auch sein Cannondale-Team registriert. Bei seiner Abreise gab ihm die sportliche Leitung tröstende Sätze mit auf den Weg. Er sei ein guter Fahrer mit großen Potenzial, sagten sie ihm. Und er solle "sich keine Gedanken machen. Auch nicht für das nächste Jahr." Für Zepuntke die beste Medizin. Denn die Verlängerung seines Vertrages für 2017 wäre ein ganz wichtiger Schritt auf dem Weg zum Tour-Start in der Heimat.

(RP)
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