Handball HSG ist heiß auf die Relegation

Heute Abend (19.30 Uhr) tritt der Handball-Zweitligist in der ersten Runde um den Aufstieg in die 1. Bundesliga in Hildesheim an. Der Einsatz von Rückraumspieler Maik Makowka bei der Eintracht ist noch fraglich.

Matthias Puhle wird sogar abergläubisch. Der Torhüter der HSG hat gesehen, dass sich Eishockey-Spieler in der heißen Saisonphase, den Play-offs, das Gesichtshaar nicht mehr rasieren. "Mit der Relegation fängt auch für uns beim Handball etwas ähnliches wie die Play-offs an", sagt Puhle vor dem ersten Relegationsduell bei der Eintracht Hildesheim (morgen, 19.30Uhr). "Deshalb rasiere ich mir nicht mehr den Bart, bis es vorbei ist", erklärt der 22-Jährige.

Wenn es für die HSG gut läuft, könnte ein durchaus ansehnlicher Vollbart daraus werden. Denn im Erfolgsfall ist die Mannschaft von Trainer Georgi Sviridenko bis 1.Juni im Einsatz. Auf den Sieger der beiden Begegnungen der zweitplatzierten Zweitligisten (heute und 16. Mai) wartet der Drittletzte der Handball-Bundesliga in der zweiten Runde. Und Sviridenko ist heiß. "Ich habe das Gerücht gehört, dass wir früh ausscheiden wollen, damit wir früher Urlaub machen können", sagt Sviridenko. Dem widerspricht er energisch: "Das ist Quatsch." Die Mannschaft zeige sich im Training motiviert. "Man merkt den Spielern an, dass es jetzt um alles geht", sagt der Weißrusse.

Auch Frank Flatten wird langsam nervös. "Wir wollen unbedingt nach oben", sagt der Manager. Flatten sieht in Hildesheim und der HSG zwei Kontrahenten, die auf Augenhöhe agieren: "Da wird die Tagesform entscheiden. Ich hoffe, dass wir ein Unentschieden oder einen Sieg herausholen können." Ob dabei Maik Makowka eingreifen kann, ist noch fraglich. Der Rückraumspieler laboriert immer noch an seiner Oberschenkelzerrung. "Ich hoffe sehr, dass er spielen kann", sagt Sviridenko. "Wir brauchen seine Tore aus dem Rückraum. " Auf keinen Fall mit von der Partie ist Jens Sieberger. Robert Runge und Max Ramota, die sich ebenfalls mit leichteren Wehwehchen herumplagen, können wohl an den Start gehen.

So oder so - auf die HSG wartet heute in Hildesheim ein heißer Tanz. Denn in den vergangenen Wochen waren die Blau-Gelben alles andere als in Top-Form. Die Generalprobe ging in die Hose - 26:34 unterlag die HSG bei der TSG Münster. In den unteren Regionen der 1. Bundesliga wird deshalb bereits mit einem Auge nach Hildesheim geblickt. Richard Ratka zum Beispiel. Der ehemalige HSG-Trainer ist nun bei der GWD Minden, die noch in die Relegation rutschen könnte. "Richard hat mir gesagt, er hätte lieber uns als Gegner. Hildesheim sei unangenehmer", berichtet Manager Flatten. Georgi Sviridenko nimmt das gelassen hin. "Er würde gerne gegen uns spielen?", fragt er. "Na gut. Wir werden mal zeigen, wie unangenehm wir sein können."

(RP)
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