Tennis Tennisvereine wehren sich erfolgreich

Für den Tennis-Verband Niederrhein brachen bei der Mitgliederversammlung in Essen-Bredeney schwere Zeiten an. 484 Vereine gehören dem Verband an, 134 davon, so viele wie nie zuvor, schickten einen Vertreter. Denn die Tagesordnung sah eine Beitragserhöhung vor, die nach heftiger Diskussion mit großer Mehrheit abgelehnt wurde.

Bereits im Vorfeld hatte die geplante Beitragserhöhung um 37 Prozent für großen Wirbel gesorgt, da die Vereine bereits im Januar mit einer drastischen Erhöhung der Gebühren für Pässe (um 60%) und Mannschafts-Meldungen (um 25%) kräftig zur Kasse gebeten worden waren. Damit lief für viele Klubs das Fass bereits über. Denn der Verband verfügt über ein Vermögen in Höhe von 1,46 Millionen Euro. Drei Vereine aus dem Kreis Krefeld starteten innerhalb des Bezirks 1 (der Verband ist in fünf Bezirke aufgeteilt) eine Flugblattaktion und riefen die Vereinsvertreter auf, bei der Mitgliederversammlung des Verbandes gegen die geplante Beitragserhöhung zu stimmen. Ferner beantragten die Krefelder eine Satzungsänderung, wonach künftig auch die Gebühren-Erhöhungen von der Mitgliederversammlung beschlossen werden müssen. Diesem Antrag stimmten die Vereinsvertreter aus den fünf Bezirken am Mittwoch mit großer Mehrheit zu.

"Man muss nur eine Beitragserhöhung ankündigen, und schon ist das Haus voll", erklärte Verbands-Präsident Gerhard Nölle. Er und seine Vorstandskollegen hatten in einer Sitzung unmittelbar vor der Mitgliederversammlung beschlossen, die für dieses Jahr geplante Beitragserhöhung erst für 2009 zu beschließen. Zu diesem Zeitpunkt baute Nölle noch auf die Argumente seines Schatzmeisters Ralf Eberhard Böcker, der versuchte, den Vereinen die Beitragserhöhung schmackhaft zu machen.

Schließlich hatte er bereits 80000 Euro an Mehreinnahmen in seinem Haushalt 2008 angesetzt. "Wenn wir davon ausgehen, dass wir weiter pro Jahr drei Prozent Mitglieder verlieren, wäre unser Vermögen ohne Beitragserhöhung 2016 aufgebraucht", sagte Böcker. Diese Rechnung machte er ohne die Vereinsvertreter. Denn die fordern vom Verband konstruktive Vorschläge für Sparmaßnahmen und strukturelle Veränderungen. Allein 30 Prozent des Verbands-Etats verschlingen Organisation und Verwaltung.

(RP)
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