Warenhauskonzern: Galeria schließt 16 seiner 92 Warenhäuser
EILMELDUNG
Warenhauskonzern: Galeria schließt 16 seiner 92 Warenhäuser

Weil sie ihre Tochter verhungern ließ Sieben Jahre Haft für Pervins Mutter

Düsseldorf (dto/RP). Weil sie ihre dreijährige Tochter Pervin verhungern ließ, muss die 27-jährige Mutter für sieben Jahre hinter Gitter. Das Landgericht Düsseldorf verurteilte die Frau am Freitag wegen Totschlags. Die Staatsanwaltschaft hatte acht Jahre Haft gefordert. Die Angeklagte nahm das Urteil so gut wie regungslos hin. Erst kurz vor dem Urteil hatte sie alle Vorwürfe von Polizei und Staatsanwaltschaft eingestanden.

 Die Mutter der toten dreijährigen Pervin hat ein überraschendes Geständnis abgelegt.

Die Mutter der toten dreijährigen Pervin hat ein überraschendes Geständnis abgelegt.

Foto: ddp

Die kleine Pervin war laut Ermittlungen im Oktober 2002 gestorben, weil die Mutter nicht mit dem kranken Kind zum Arzt gegangen war. Die Dreijährige verhungerte und verdurstete in der elterlichen Wohnung. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft war die Mutter nicht zum Arzt gegangen, weil keine Krankenversicherung existierte. Die Mutter hatte das tote Kind zerstückelt und jahrelang in einer Kiste auf dem Balkon deponiert. Nachdem die Frau die Wohnung räumen musste, entsorgte sie auch das Kind, dessen Leiche bis heute nicht gefunden wurde.

Späte Reue zeigte die Mutter von Pervin erst kurz vor der Urteilsverkündung. Die 27-Jährige Frau, die ihr Geld als Sexdarstellerin im Internet verdiente, hat kurz vor Abschluss ihres Verfahrens vor dem Schwurgericht doch noch fast alle Anklagedetails bestätigt. Bis dahin hatte sich die Angeklagte stets in Teil-Geständnisse geflüchtet, hatte ihre Schuld am Tod der dreieinhalb Jahre alten Tochter zunächst verleugnet, dann verharmlost.

Fassungslos waren die Ermittler der Polizei auch über die Rolle des Vaters. Der Kioskbesitzer hatte auch in der Tatortwohnung gelebt, er hatte seine Tochter aber nach ihrem Tod nicht vermisst. Vor Gericht hatte er dazu angegeben, er sei immer "zu spät abends von der Arbeit gekommen". Für die Polizei ein unbegreiflicher Vorgang. "In diesem Fall sind Sachen an uns herangetragen worden, die niemand verstehen kann", so Chefermittler Holger Asmuth.

(afp2)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort