Bei der "Tour den Menu" tritt das "Schorn" in der regionalen Kategorie an. Der Gruß aus der Küche (gegrillte Jacobsmuschel und Erbsenschaum) kündigt die Vorspeise an: Feines vom Bachsaibling. Der Name hält, was er verspricht, besonders raffiniert erscheint der Meerrettich-Schaum, der perfekt zu dem Fisch passt.

Im "Schorn" gibt es regelmäßig Weinproben. Vermutlich werden wir deshalb mehrfach gefragt, warum wir die Weinbegleitung verschmähen. Und auch wenn wir darauf verzichten, können wir uns vorstellen, dass ein guter schwerer Rotwein perfekt zur Roulade vom Kaninchen mit kross gebackenem Speck und der Maiscreme passt.

Im dritten Gang wird es dann ein wenig leichter. Das auf der Haut gebratene Zanderfilet ist perfekt gewürzt, die Spinatgraupen harmonieren gut mit dem Fisch und der Rieslingschaum sorgt für die gewisse Leichtigkeit. Eine gute Idee ist auch, nach dem Fisch einen Zwischengang zu reichen: das Limonensorbet in Gin erfrischt und macht Platz für den nächsten deftigen Gang: die Filets und geschmorten Bäckchen vom Kalb, besonders letzteres ist für den ungeübten Gaumen zunächst ungewohnt, gefällt dann aber doch. Selleriepüree und Steinpilze runden die Speise ab.

Der Höhepunkt des Abends kündigt sich etwas nebulös an: "Variation vom Apfel". Und allein der Blick auf die drei Varianten macht sogleich noch einmal Platz im bisher gut gefüllten Magen des Gastes. Pannacotta aus der Tonkabohne mit Apfel, ein Apfelküchlein und das absolute Highlight: Sorbet in Gemüsesud. Anne Schorn verrät, dass dieses Sorbet auch sonst die Speisekarte schmückt. Grund eins, dem "Schorn" demnächst noch einmal einen Besuch abzustatten. Grund zwei: die Prüfung, wie edel die Tropfen dort sind, nachdem wir diese den ganzen Abend verschmähten.