Düsseldorf Reitzenstein-Gelände: Käufer klagen wegen Altlasten

Düsseldorf · Fast 2,6 Millionen Euro soll die Bundeswehr wegen baulicher Altlasten auf dem Gelände der früheren Reitzenstein-Kaserne zahlen. Das fordert die "Gartenstadt Reitzenstein GmbH" seit Mittwoch per Zivilklage beim Landgericht. Doch ob diese Forderung eine Aussicht auf Erfolg hat, ist noch völlig offen.

2006 war das Gelände von der Bundeswehr übergeben worden, drei Jahre hätten die Käufer danach Zeit gehabt, Mängel zu melden. Doch der Streit geht jetzt nicht darum, dass irgendwelche, womöglich giftigen Rückstände in den Böden entdeckt worden wären. Auch nicht um jene Bombenfunde, die zuletzt bei den Anwohnern und der Bezirksvertretung 6 zu ernsthafter Besorgnis geführt hatten. Konkret monieren die Käufer, das Gelände sei ihnen als "grüne Wiese" verkauft worden, obwohl sich darunter noch massive Fundamente früherer Gebäude befanden.

Für deren Beseitigung habe die GmbH rund 2,6 Millionen Euro aufwenden müssen, zunächst war sogar von rund vier Millionen Euro die Rede. Doch Anwälte der Bundeswehr lassen das alles nicht gelten. Sie gehen von "normalen Abrisskosten" aus, die von der Käufer-Firma zu tragen seien. Zumal Vertreter der "Gartenstadt Reitzenstein GmbH" im notariell beglaubigten Kaufvertrag einst unterschrieben hatten, sie hätten das Gelände "eingehend besichtigt".

Jetzt trägt die Firma dagegen vor, sie habe dazu keine Gelegenheit gehabt, die Bundeswehr habe "Mängel arglistig verschwiegen" - und müsse nun für die Abrissarbeiten aufkommen. Die Richterin will vor einer Entscheidung erneut den Notarvertrag und dort speziell die Fristen für Mängelmeldungen prüfen. Ein Spruchtermin der Zivilkammer ist für den 3.August angesetzt.

(wuk)
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