Zwei Verletzte am Donnerstag Radfahrer häufig in Unfälle verwickelt

Düsseldorf · Zwei Männer wurden am Mittwoch schwer verletzt. Seit Jahren ist die Zahl der Unfälle mit Radlern auf hohem Niveau konstant – obwohl Stadt und Polizei viele Anstrengungen unternehmen, sie einzudämmen.

 Radfahren ist in Düsseldorf nicht immer ungefährlich.

Radfahren ist in Düsseldorf nicht immer ungefährlich.

Foto: RP, Andreas Bretz

Zwei Männer wurden am Mittwoch schwer verletzt. Seit Jahren ist die Zahl der Unfälle mit Radlern auf hohem Niveau konstant — obwohl Stadt und Polizei viele Anstrengungen unternehmen, sie einzudämmen.

Mittwoch, 15.45 Uhr, Bilker Kirche: Beim Linksabbiegen in die Bilker Allee übersieht ein Autofahrer einen 62-jährigen Radfahrer, der bei der Kollision zu Boden geschleudert und schwer verletzt wird.

Vier Stunden später erfasst das Auto eines Mettmanners am Mörsenbroicher Ei einen 39-jährigen Radler, der nach Zeugenaussagen bei Grün eine Ampel überquerte — ein ähnlich gelagerter Unfall, der ebenfalls mit einer schweren Verletzung des Radfahrers endet. Und einer, der sich in eine lange Reihe von Kollisionen zwischen Auto- und Radfahrern einfügt.

519 Unfälle mit Fahrradfahrern gab es in diesem Jahr einschließlich August, sagt Thorsten Drewes von der Führungsstelle-Direktion Verkehr der Polizei — einer mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. 360 Radfahrer wurden bis Ende Juli verletzt (2009: 344), 55 schwer (2009: 54), einer starb.

In fast allen Teilbereichen der Statistik stagnieren die Zahlen im vergangenen Jahrzehnt auf relativ hohem Niveau, rund 800 sind es im Durchschnitt pro Jahr. "Wir sind von der Tendenz her leicht schlechter als 2009 und leicht besser als 2008, insgesamt bewegen wir uns aber im Zehn-Jahres-Mittel", sagt Drewes.

Mehr Verkehr insgesamt

Die Gesamtzahl der Unfälle seit 1998 sei allenfalls leicht ansteigend. Mit der Unfallstatistik ist es jedoch generell wie mit jeder anderen: Man kann sie auslegen, wie man möchte. "Der Verkehr allgemein nimmt massiv zu, speziell die Zahl der Radfahrer in der Stadt. Also könnte man eine Stagnation oder sogar einen leichten Anstieg der Unfälle schon als Erfolg werten", sagt Drewes. Genauso gibt es jedoch auch gute Argumente in die Gegenrichtung. Denn: Stadt und Polizei unternehmen seit Jahren vielfältige Anstrengungen, um die Zahl der Radunfälle einzudämmen.

Diese geschehen besonders oft dann, wenn Autofahrer beim Wenden oder Abbiegen Radfahrer übersehen. So ist die Stadt bemüht, die Lücken im Radwegenetz (derzeit fehlen noch rund 60 Kilometer) möglichst schleunigst zu schließen und investiert jedes Jahr 1,8 Millionen Euro in den Bereich Radfahren. Auch werden kritische Stellen und Kreuzungen besonders markiert. Es gibt einen Verkehrssicherheitstag und einen Radaktivtag.

"Wir können nur immer wieder an die Aufmerksamkeit der Radfahrer appellieren, daran, dass sie sich an die Regeln halten und daran, dass sie sich auffällig kleiden und im Zweifelsfall auf ihr Recht verzichten", sagt Polizeisprecher André Hartwich. "Auch wenn bei den beiden aktuellen Unfällen die Schuld voraussichtlich bei den Autofahrern lag." Denn: "70 Prozent aller Unfälle mit Fahrradfahrern werden von diesen selbst verschuldet", sagt Roland Hahn vom Amt für Verkehrsmanagement.

(RP)
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