Schriftsatz bei Staatsanwaltschaft eingetroffen Pooths Geständnis bringt Ermittlungen weiter

Düsseldorf · Das Bild über mögliche Bestechungen von Managern und Mitarbeitern der Stadtsparkasse Düsseldorf wird für die Ermittler klarer. "Der Schriftsatz der Anwälte von Franjo Pooth ist eingetroffen und wird in die Ermittlungen miteinbezogen", sagte Johannes Mocken, Sprecher der Staatsanwaltschaft, auf Anfrage unserer Zeitung.

Razzia bei Franjo Pooth
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In dem Schriftsatz hatte Franjo Pooth wie berichtet erstmals eingeräumt, dass die Firma Maxfield dem inzwischen fristlos gekündigtem Vorstandsmitglied Karl-Heinz Stiegemann ein etwa 9000 Euro teures Fernsehgerät der Marke Bang & Olufsen geliefert habe.

Die Aussage passt zu dem Verdacht der Staatsanwaltschaft, so Mocken. Bisher sei bei den beschlagnahmten Unterlagen aber keine Rechnung gefunden worden, sondern nur Hinweise auf eine Lieferung an Stiegemann.

"Es ist gut, dass jetzt auch seitens Pooth die Mauer des Schweigens durchbrochen wurde", sagte OB Joachim Erwin, der Vorsitzender des Verwaltungsrates der Stadtsparkasse ist. Jetzt werde zugegeben, "was zunächst als Ungeheuerlichkeit zurückgewiesen worden war".

Die Darstellung von Pooths Anwalt, der Maxwell-Chef von Stiegemann angehalten worden, Geschenke abzuliefern, sieht Erwin distanziert: "Ich finde es schon sehr erstaunlich, dass man Abende mit jemanden durchzecht, der einen angeblich erpresst oder genötigt haben soll." Näheres könne er aber nicht sagen, weil er noch keine Akteneinsicht gehabt habe.

Franjos Frau Verona gab sich angesichts der Entwicklungen gelassen. "Für mich geht es jetzt normal weiter und für Franjo auch", sagte sie bei der Verleihung des Felix Burda Award am Sonntag. Dem Medienrummel gewann sie sogar eine gute Note ab und behauptete: "Schließlich gibt es nichts Schlimmeres, als von den Medien übersehen zu werden."

(RP)
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