Mysteriöser Überfall in Benrath Messer-Attacke: Täter identifiziert

Düsseldorf · Der Mann, der am Freitagmorgen in Benrath einen 55-Jährigen und dessen Frau überfallen und niedergestochen haben soll, sitzt seit Samstag in Untersuchungshaft. Zu Motiv und Tathergang schweigt der 38-jährige Russe.

Schwerer Raubüberfall in Benrath
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Nach der Messerattacke auf ein Ehepaar in Benrath hat die Polizei den Täter identifiziert: Der am Freitagmorgen nur wenige Stunden nach der Tat festgenommene Verdächtige ist der 38-jährige Russe Andrej A., der derzeit in Deutschland ohne festen Wohnsitz ist.

Er wurde am Samstag der Haftrichterin vorgeführt. Seitdem sitzt er wegen eines versuchten Tötungsdelikts in Untersuchungshaft. Rätselhaft bleibt nach wie vor, weshalb er den Makler überfiel: Wie die Polizei mitteilte, sagte A. bisher weder zu einem Motiv noch zum Tathergang aus. Bei seiner Festnahme habe er klar und gefasst gewirkt.

Dem Ehepaar geht es besser

Andrej A. hatte den 55-jährigen Benrather am Freitagmorgen auf der Paulsmühlenstraße überfallen, als dieser in seinen Wagen steigen wollte, um zur Arbeit zu fahren. Als seine Ehefrau wenig später das Haus verließ, sah sie, wie der Fremde auf ihren Mann einschlug, der auf der Rückbank seines Wagens saß. Als sie ihm zur Hilfe eilte, rammte Andrej A. ihr das Messer in die Achselhöhle und stach dann mehrmals auf ihren Mann ein.

Erst als Passanten aufmerksam wurden, flüchtete er. Mehrere Zeugen verfolgten den Mann; einer streckte ihn sogar mit einem Fausthieb nieder. Der Täter bedrohte ihn daraufhin mit einer Pistole. Erst nach einer Großfahndung mit Hubschraubern konnte die Polizei Andrej A. schließlich festnehmen. Seitdem schweigt er. Dem Ehepaar, das am Freitag in eine Klinik eingeliefert worden war, gehe es mittlerweile besser, teilte die Polizei gestern mit. Der Täter hatte die beiden zwar schwer, jedoch nicht lebensgefährlich verletzt: Sie wurden noch am Freitag operiert. Der Mann hatte Messerstiche im Gesicht, am Unterleib und am Oberkörper, seine Frau wurde an der Achsel verletzt. Das Paar sei zur Tat noch nicht vernommen worden.

Nach einem Hinweis stellte die Polizei auch einen verdächtigen Wagen sicher, der am Tattag auf der Paulsmühlenstraße parkte. Nach bisherigen Ermittlungen handelt es sich bei dem Toyota um das Fahrzeug eines Bekannten des Täters. Hinweise darauf, dass er an dem Raubüberfall beteiligt gewesen sein könnte, gibt es bisher nicht. Im Auto fand die Polizei neben dem blutverschmierten Messer noch andere Waffen — unter anderem einen Elektroschocker und eine Gaspistole. In den kommenden Tagen werde man Andrej A. weiter verhören. "Bisher verweigert er weiterhin jegliche Angaben zur Tat", sagte ein Polizeisprecher. Die Kriminalpolizei ermittle in alle Richtungen und suche weitere Spuren, die Hinweise auf den Überfall geben könnten.

(ots)
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