Frankenheim-Openair Im schrillen Kostüm ins Kino

Düsseldorf · Bunt, schrill und ein bisschen skandalös – das ist die "Rocky Horror Picture Show" Jim Sharmans Verfilmung des Kultmusicals von Richard O'Brien. Am Samstagabend wurde der Klassiker im Frankenheim-Kino gezeigt.

Bunt, schrill und ein bisschen skandalös — das ist die "Rocky Horror Picture Show" Jim Sharmans Verfilmung des Kultmusicals von Richard O'Brien. Am Samstagabend wurde der Klassiker im Frankenheim-Kino gezeigt.

Und genauso schräg wie im Film ging es auch vor der Leinwand zu: Verkleidet als Dr. Frank N. Furter, Riff Raff oder Magenta lieferten Kino-Crew und Publikum ihre eigene Show ab, so dass der Film selbst fast zur Nebensache wurde.

"Das Ganze ist eine riesige Selbstinszenierung der Zuschauer", sagt Sven Kukulies, Leiter des Frankenheim-Kinos. 2009 wurde der Film erstmals dort gezeigt. Zum ersten Mal hatte sich in diesem Jahr jedoch auch die Crew wie die Figuren im Film verkleidet. Dieser erzählt die Geschichte des Pärchens Brad Majors und Janet Weiss, das sich nach einer Autopanne in das Schloss des verrückten Dr. Frank N. Furter verirrt. Dabei gehören außer einem schrillen Kostüm auch allerhand Accessoires zur Ausrüstung für den Kinoabend, wie Reis, Wasserpistolen und Toilettenpapier. "Das alles wird von uns bei den Schlüsselszenen geworfen.

Wenn Frank N. Furter zum Beispiel einen Toast ausspricht, werfen wir mit Toastbroten", sagt Jörn. Gemeinsam mit seinen Freunden Sebastian und Jennifer ist er ins Kino gekommen. Neben einem bunten Make-up und einer pinken Hose mit lilafarbenem Hemd trägt er High Heels, auf denen so manche Frau ihre Probleme hätte. "Das ist aber gar nicht so schwer, wie immer erzählt wird", sagt er. Achtmal hat Jörn den Film bereits gesehen. "Das ist einfach Kult und zeigt eine gewisse Lebensattitüde", findet auch Sebastian, der mit blonder Perücke und im schwarzen Minikleid ins Kino gekommen ist.

Und so regnet es nach Filmanbruch Reis, Toast und Toilettenpapier, während die Zuschauer die Lieder wie "The Time Warp" aus voller Kehle mitsingen. Für sie ist nach Filmschluss der meiste Spaß vorbei, doch für die Kino-Crew beginnt dann erst die meiste Arbeit: das Putzen. "Normalerweise brauchen wir dafür drei Stunden. Nach diesem Film sind wir erst morgen um 17 Uhr fertig", sagt Kukulies.

(lai)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort