Kirmes in Düsseldorf Nur bei 100 Punkten löst die Kamera aus

Düsseldorf · Am Stand von Carl Clemens Bötticher treffen sich Sportschützen, Familienväter und alle, die ihr Können unter Beweis stellen möchten. Man kann man auf Röhrchen, Sterne und Scheiben schießen. Am beliebtesten ist jedoch das Fotoschießen.

Das sind die Schützen beim Fotoschießen
9 Bilder

Das sind die Schützen beim Fotoschießen

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"Unseren Stand gibt es seit 1967", erklärt Schausteller Bötticher. Früher habe die Familie bereits auf der Größten Kirmes am Rhein gestanden. Nun habe man drei Jahre in Düsseldorf pausiert. "Als mein Opa den Stand anfangs betrieben hat, mussten die Bilder noch in einer Lösung entwickelt werden und kamen dann in einen Wärmeapparat", sagt der 29-Jährige und erinnert sich an die Erzählungen seines Großvaters.

Heutzutage erhält der glückliche Schütze schon wenige Sekunden später das digital aufgenommene Bild. Und kann sich sogar bereits vor der Aufnahme in einem Bildschirm sehen, der über dem jeweiligen Schießplatz angebracht ist. Wer hier beim Fotoschießen antritt, muss treffsicher sein. Denn nur bei 100 Punkten löst die digitale Kamera aus. Die Schützen können das auf zwei Wegen erreichen. Trifft man einmal ins Schwarze, löst das Foto unmittelbar aus. Trifft man stattdessen den roten inneren Kreis, gibt es pro Treffer zehn Punkte. So gibt es auch bei zehn gut platzierten Schüssen ein Foto. Alle anderen Schüsse auf und neben die Zielscheibe werden nicht gezählt.

Erfahren im Zielen ist bereits Christian Weber. Der Familienvater aus Mettmann kommt fast jedes Jahr und kann am Fotoschießen nicht vorbeigehen. "Wir haben bestimmt 20 Bilder", sagt seine Frau Martina. "Mal mit, mal ohne Kinder. Das ist Tradition." Vorab muss man sich allerdings für die Anzahl der Schüsse entscheiden. Sechs Schuss kosten fünf, zwölf Schuss zehn Euro, ein einzelner einen Euro. Rinka Lal probiert das Fotoschießen zum ersten Mal aus. Er schießt mit zwölf Versuchen ein Bild fürs Familienalbum. Gemeinsam mit seinen Eltern, seinem Sohn und seinen Tanten aus Indien schlendert er glücklich mit dem Foto der Großfamilie über die Kirmes.

Pech hat dagegen Fabian Schuster. Auch er versucht mit zwölf Schuss ein Foto zu gewinnen. Doch er trifft nicht genug, nur zweimal erwischt er den roten Kreis der Zielschreibe. "Ich muss wohl mehr üben", meint der 41-Jährige. Sein bester Freund Christoph Slawitsch ist überzeugt, dass das Ganze gar nicht so schwer sein kann. Nach 13 Versuchen hält er ein Foto in den Händen, auf dem die beiden Freunde zu sehen sind. "Siehste Fabi", sagt er, "so schwer ist das nicht".

(RP)
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