Pink Monday Der Auftritt der Diva

Schräg und schrill ging es am Montagabend stellenweise auf der Düsseldorfer Kirmes zur Sache. Der Grund: Die schwul-lesbische Szene aus Düsseldorf und Umgebung hatte sich traditionell zum Pink Monday auf der Kirmes getroffen. Party bis nach Mitternacht stand bei vielen auf dem Programm.

Buntes Treiben auf der Kirmes
22 Bilder

Buntes Treiben auf der Kirmes

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Sergio Abajur ist ein Hingucker - und das weiß er auch. Bereitwillig lächelt der gebürtige Brasilianer in viele Kameras. Sein lila Kleid, die gleichfarbige Perücke sowie sein komplett geschminktes Gesicht ziehen viele Blicke auf sich. Wie eine Diva stolziert der Südamerikaner vor dem Bierstand "Beim Franz" über die Düsseldorfer Kirmes. "Sergio ist in seinem vollen Element", sagt sein Ehemann Ami Bourgeois.

Es kommt nicht von ungefähr, dass Sergio Abajur sich auf der Düsseldorfer Kirmes so gekonnt in Szene setzen kann. Von Beruf ist er schließlich Schauspieler. In Düsseldorf hat er auch bereits einige Male auf sich aufmerksam gemacht. "Sergio hat zwei Mal den Tuntenlauf an Karneval gewonnen", sagt Ami Bourgeois, der mit seinem Mann in Düsseldorf lebt.

Schräge und schrille Typen zählten jedoch zur großen Minderheit am Montagabend. Wolfgang, Tobias und Stephan, die zu den Stammgästen beim Pink Monday gehören, haben dafür eine einfache Erklärung. "Schwule mit schrägen Outfits sind früher auf dem Heimweg oft blöd angemacht worden. Deshalb kleiden sich die meisten nun eher normal", sagt Wolfgang.

Die drei Düsseldorfer sind ohnehin der Ansicht, dass der Pink Monday nicht mehr das ist, was er einmal war. Früher sei viel mehr los gewesen. Der Montagabend auf der Düsseldorfer Kirmes sei eine richtige Kontaktbörse für Schwule und Lesben gewesen. "Das Internet hat viel kaputt gemacht. Die Leute chatten lieber als auf die Kirmes zu kommen", erklärt Wolfgang.

Die drei Düsseldorfer lassen sich von der rückläufigen Entwicklung aber nicht den Spaß nehmen. Mit vielen anderen treffen sie sich vor der "Schwarzwald Christel"-Bar oder vor dem Bierstand "Beim Franz". Anschließend geht es dann in eines der vielen Festzelte. "Für morgen habe ich mir frei genommen. Wir gehen nicht vor zwei Uhr nach Hause", kündigt Tobias an.

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