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Düsseldorf Flughafen will Startbahnen besser nutzen: 32 000 Flüge mehr

Düsseldorf · Der Aufsichtsrat hat das Okay für eine neue Betriebsgenehmigung gegeben. Das Land entscheidet.

Düsseldorf: Flughafen will Startbahnen besser nutzen: 32 000 Flüge mehr
Foto: Endermann

Die Nachfrage nach Starts und Landungen am Düsseldorfer Flughafen wächst seit Jahren. Daher will der Flughafen im Juni 2014 eine neue Betriebsgenehmigung beim Verkehrsministerium beantragen. Durch sie ließen sich mehr Flüge koordinieren, zudem erhielte die Flugsicherung die Möglichkeit, die zweite Startbahn spontan zu nutzen. Bislang muss der Flughafen sich eine Woche im Voraus genehmigen lassen, wann er die zweite Bahn nutzen darf.

Weiterhin soll die zweite Bahn wie heute auch nur zu 50 Prozent der Zeit genutzt werden dürfen. Durch die flexiblere Nutzung der Nordbahn soll die Zahl der Flugbewegungen von heute 220 000 auf dann 252 000 Starts und Landungen ausgeweitet werden. Das entspricht einem Plus von 15 Prozent bei den Flügen und einem noch größeren Plus bei den Passagieren, da zunehmend größere Flieger eingesetzt werden. Konkret sollen dann in Spitzenzeiten auf beiden Bahnen insgesamt 60 Flugbewegungen pro Stunde stattfinden dürfen, heute liegt die Obergrenze bei 45 Bewegungen.

Laut dem Airport ist die Steigerung der Flugbewegungen notwendig, um etwa weitere Interkontinentalverbindungen nach Tokyo, Peking und Indien inklusive Zubringerflügen anbieten zu können.

Die Zahl der Nachtflüge soll dabei nicht ausgeweitet und die bestehende Nachtflugregelung nicht angetastet werden. Außerdem will der Airport verspätete Maschinen nachts stärker zur Kasse bitten und höhere Landegebühren verlangen. Die Lärmzuschläge könnten sogar sechsmal höher als bislang ausfallen. Die Verschärfung soll ab dem 1. Januar gelten. "Der Angerlandvergleich wird von uns nicht in Frage gestellt", sagte Flughafenchef Christoph Blume gestern im RP-Gespräch. Die Nordbahn solle weiter nur zu Spitzenzeiten oder als Ausweichbahn genutzt werden.

Der Verein "Bürger gegen Fluglärm" kritisiert die Pläne des Flughafens. "Eine Ausweitung auf 60 Flüge pro Stunde ist rechtswidrig, weil sie gegen den Angerlandvergleich verstößt", sagt Christoph Lange, Vorsitzender des Vereins. Der Angerlandvergleich ist ein Vertrag zwischen Flughafen, Land und den Anwohnergemeinden über die Nutzung und den Ausbau des Airports. "Außerdem ist eine Ausweitung auch unnötig, da die bestehenden Möglichkeiten gar nicht ausgeschöpft werden", sagt Lange. Das Wachstum des Flughafens sei ausgeschöpft. Doch der Fluglärmgegner zeigt Zeichen von Kompromissbereitschaft: "Wenn es überhaupt zu einer Neuregelung kommt, dann nur, wenn die Ausnahmen bei den Nachtflügen ersatzlos gestrichen werden", sagt Lange.

Oberbürgermeister Dirk Elbers, auch Aufsichtsratschef des Flughafens, stellt sich hinter die Pläne: "Dass der Flughafen die vorhandenen Kapazitäten besser und flexibler nutzen will, ist nachvollziehbar und ein richtiger Schritt. Als OB weiß ich aber selbstverständlich um die Sensibilität dieses Themas für die Bevölkerung in Düsseldorf. Deshalb lege ich großen Wert darauf, dass die Düsseldorfer sehr frühzeitig und voll umfänglich informiert werden."

(RP/anch)
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