In zwei Schichten haben Polizisten Mittwoch am Vor- und Nachmittag den Verkehr überprüft. Insgesamt 15 Beamte waren dafür an drei Posten im Einsatz. "Am Vormittag haben wir mehr Fahrzeuge angehalten", sagte Polizeibeamte Detlef Krämer. Für ihn gab es dafür zwei Erklärungen: Morgens liefern allgemein mehr Lkw an. "Außerdem sprechen sich solche Aktionen unter den Fahrern schnell herum." Insgesamt 73 Lkw haben die Beamten vormittags innerhalb von vier Stunden wegen der Missachtung des Fahrverbots angehalten. Hinzu kamen 20 weitere Anzeigen, beispielsweise wegen unzureichend gesicherter Ladung. "Das ist sehr viel", sagte ein Sprecher der Stadt.

Nach der Einführung des Verbots vor sechs Jahren hatte es zahlreiche Kontrollen gegeben; ein Rückgang der Feinstaubbelastung konnte gemessen werden. In den vorherigen Wochen wurden aber wieder vermehrt Verstöße gegen das Durchfahrtsverbot beobachtet. Dagegen will die Stadt jetzt verstärkt vorgehen. In der nächsten Zeit sind weitere Kontrollen geplant.

Die Fahrer rechtfertigten sich mit verschiedenen Argumenten. "Mein Navigationsgerät hat mich hierher geführt", sagte Werner Wildförster. Dem Kaarster LKW-Fahrer sei bisher gar nicht bekannt gewesen, dass die Strecke für sein Fahrzeug verboten ist. "Ich fahre hier ständig durch, gestern war ich mindestens viermal hier", sagte er. Ein Kollege ist bereits zum zweiten Mal an diesem Tag angehalten worden. "Ich muss zur Baustelle in der Färberstraße und finde keinen anderen Rückweg", entschuldigte er sich. Damit die Fahrer in Zukunft besser über die alternativen Routen informiert sind, verteilt die Polizei in den nächsten Tagen Infozettel an Fahrer und Unternehmer, wie die Corneliusstraße am besten umgangen werden kann.