Düsseldorf Evangelische Kirche muss bis 2020 Gemeinden zusammenlegen

Düsseldorf · Die Zukunftsaussichten sind eher schlecht: Bis 2030 wird die Zahl der evangelischen Christen in Düsseldorf nach bisherigen Berechnungen von knapp 120 000 auf 90 000 sinken, entsprechend weniger Pfarrstellen wird es geben.

Düsseldorf: Evangelische Kirche muss bis 2020 Gemeinden zusammenlegen
Foto: Endermann, Andreas (end)

Aber diese Aussichten wirken nicht lähmend, im Gegenteil: "Auf der Synode am Wochenende war Bewegung zu spüren, die Delegierten der Gemeinden waren kreativ und hatten viele Ideen", sagte Superintendentin Henrike Tetz. Das Ziel der Überlegungen: "Die evangelische Kirche soll weiterhin präsent und einladend in Düsseldorf sein", sagte Tetz. Deswegen erkunden Nachbarschaftsgemeinden, ob und wie sie gemeinsam arbeiten können und ob sie sich zusammenschließen können. Übereinstimmende Schwerpunkte seien bei den Gesprächen, die seit Mai dieses Jahres laufen, gefunden worden, beispielsweise bei der Unterstützung von Familien oder Senioren. Auch sinnvolle Ergänzungen würden diskutiert. Auf der nächsten Synode sollen die Gemeinden festlegen, mit wem und wie sie zusammenarbeiten sollen, bis 2020 dann die Schritte umsetzen. Tetz: "Jede Gemeinde soll drei, mindestens zwei volle Pfarrstellen haben." Das bedeutet, dass es statt 23 nur noch etwa 15 Gemeinden geben wird.

Ein Schwerpunkt bei den Bemühungen ist die soziale Gerechtigkeit, über die die Synode diskutierte. "Menschen am Rand der Gesellschaft müssen beachtet werden. Dafür darf die Kirche nicht nur Forderungen stellen, sondern muss selbst in der Nachbarschaft aktiv werden", sagte Diakoniepfarrer Thorsten Nolting. Hilfen bei Altersarmut oder beim Unterbringen von Asylsuchenden seien etwa denkbar.

(RP)
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