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Angermund/Kalkum Neuordnung der Kanäle sorgt für Ärger

Angermund/Kalkum · In Angermund und Kalkum sollen künftig alle Grundstücke an die Regenwasserkanäle angeschlossen werden. Das Vorhaben des Stadtentwässerungsbetriebes wirft viele Fragen bei den Betroffenen auf und ruft Widerstand hervor.

 Die Mitglieder der Bürgerinitiative "Teurer Regen" trafen sich in der Gaststätte des TV Angermund. (v. l.): Reinhold Sobtzick, Gabriele Leistenschneider und Kirstin Brune.

Die Mitglieder der Bürgerinitiative "Teurer Regen" trafen sich in der Gaststätte des TV Angermund. (v. l.): Reinhold Sobtzick, Gabriele Leistenschneider und Kirstin Brune.

Foto: Hans-Jürgen Bauer

Die Stadt steht zur ihrem Versprechen, für mehr Transparenz bei den Kanalbauarbeiten in Angermund zu sorgen. Sie hat kurzfristig einen achtseitigen Fragenkatalog der Bürgerinitiative "Teurer Regen" beantwortet.

Diese wehrt sich gegen die Anordnung, dass künftig alle Grundstücke an die Regenwasserkanäle angeschlossen werden müssen, was für die Grundstückseigentümer mit hohen Baukosten verbunden sein kann. Bei einem Informationsabend der Initiative, an dem sie den Bürgern die Antworten auf die Fragen präsentierte, zeigte sich diese erfreut über die schnelle Reaktion der Stadt.

Weniger erfreut ist sie allerdings über die Qualität einiger Antworten, die erneut wieder viel Interpretationsspielraum zulassen und auch über den Inhalt vieler Entgegnungen. Denn darin macht die Verwaltung deutlich, dass es zu der Anordnung keine Alternativen geben wird, alle Angermunder Grundstücke nach und nach an das öffentliche und für 30 Millionen Euro ausgebaute Kanalsystem angeschlossen werden sollen. Finanzielle Unterstützungen sind seitens der Stadt ebenfalls nicht zu erwarten.

Lediglich über Fristenverlängerungen für die Ausführung der Arbeiten um bis zu zwei Jahren kann individuell verhandelt werden. "Eine nochmalige Verschiebung des Termins 31. Dezember zur Abgabe der Planungsunterlagen ist nicht zu erreichen", sagt Reinhold Sobtzick, Sprecher der Initiative. Einige Grundstückseigentümer erwägen nun den Klageweg.

Eine Sammelklage kann aber nicht geführt werden, weil die Grundstückssituationen nie gleich sind. "Wir werden aber weiter kämpfen", sagt Sobtzick. Erreicht hat die Initiative aber jetzt schon, dass künftig frühzeitiger gehandelt werden kann. So möchte der Stadtentwässerungsbetrieb bereits im Januar 2014 eine Informationsveranstaltung für die Eigentümer anbieten, die ab 2015 von der Anordnung betroffen sein werden. Vorgesehen ist dann das Gebiet westlich der Bahnlinie und nördlich der Angermunder Straße. Nach 2020 sollen dann die restlichen Straßen von Angermund in Angriff genommen werden.

Ähnlich sieht auch die Situation in Kalkum aus. Auch dort werden umfangreiche Kanalsanierungsarbeiten durchgeführt. Allerdings sind nach Auskunft des Stadtentwässerungsbetriebes weniger Eigentümer von der Anschlusspflicht betroffen als in Angermund. Seit Mitte Juli haben aber die Kanalbauarbeiten in der Edmund-Bertrams-Straße geruht und konnten gestern endlich fortgesetzt werden.

Die zuvor mit den Arbeiten beauftragte Firma hatte Insolvenz angemeldet. Trotz mehrfacher Mahnungen hatte das Unternehmen daraufhin die Bautätigkeit in der Edmund-Bertrams-Straße eingestellt, in der ein Regenwasserkanal auf einer Länge von etwa 400 Metern erneuert werden soll. Weil erst etwa ein Drittel der Leistungen erbracht waren, mussten die restlichen Arbeiten öffentlich ausgeschrieben werden, so dass es zu weiteren Verzögerungen kam.

Die Arbeiten in offener Bauweise beginnen nun an der Einmündung der Straße Zum Hohen Bröhl. Lediglich die Unterquerung des Schwarzbaches wird in unterirdischer Bauweise vorgenommen. Der Kanal wird in Abschnitten von etwa 30 Metern verlegt. Die Straße muss dafür jeweils für den Abschnitt voll gesperrt werden. Weil mit Behinderungen zu rechnen ist, bittet der Stadtentwässerungsbetrieb darum, die Baustelle weiträumig zu umfahren.

Die Kanalbauarbeiten in der Edmund-Bertams-Straße werden etwa acht Monate dauern. Anschließend wird die Straße von der Kalkumer Schlossallee bis zum Schwarzbach wiederhergestellt.

(RP)
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