Name und Nachricht Düsseldorf

Düsseldorf · Auf Tuchfühlung mit der Kirche ging Martin Philippen früh, damals in den 1970er Jahren in St. Peter (City) und in Liebfrauen (Flingern). "Jugendgruppe, Messdiener, Lektor, das volle Programm", erinnert sich der 56-Jährige. Dann folgte eine Pause, in der das Kirchliche nicht so sehr im Vordergrund stand.

"Als meine Tochter zur Kommunion ging, entstanden neue Kontakte in einer neuen Gemeinde. Plötzlich war das Religiöse wieder stärker Teil des Alltags", sagt den Mann, der jetzt erneut zum Vorsitzenden des Düsseldorfer Katholikenrats gewählt wurde.

Damit ist der Pfarrgemeinderatsvorsitzende aus dem Rheinbogen das wichtigste Sprachrohr der fast 200.000 katholischen Laien in der Landeshauptstadt. Deren Rolle zu stärken, ist ihm wichtig. Denn in einer Zeit, in der es immer weniger Priester, dafür aber immer größere Gemeinden gibt, komme es um so mehr auf die Motivation und das Engagement jedes Einzelnen an. Dass evangelische Christen in konfessionsverschiedenen Ehen die Kommunion mit empfangen, befürwortet Philippen.

Trotzdem kann er nachvollziehen, dass der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki eine einheitliche Regelung für die Weltkirche anmahnt. Seine Kirche sieht er in einem "Spagat zwischen Tradition und Moderne". Und bedauerlich findet der Vater einer Tochter, "dass wir es verlernt haben, über Glauben öffentlich zu reden". Bei Kollegen und Bekannten seien viele Christen vorsichtig und zurückhaltend, meint der Bauingenieur, der bei einem Immobilien-Entwickler arbeitet.

Große Hoffnungen setzt Philippen in die Kampagne #himmelsleuchten, die an Fronleichnam 2019 startet. "Wir wollen damit auch jene erreichen, die keinen Kontakt mehr zur Kirche haben." Jörg Janßen

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort