Düsseldorf OB Elbers zeichnet freiwillige Helfer aus

Düsseldorf · Sie spielen den heiligen Martin, kümmern sich um Demenzkranke oder kochen für arme Menschen.

 OB Dirk Elbers (4. v. r.) überreichte den Martinstaler an (v. l.) Rudolf-Ernst Wehrmann, Gertrud Schnitzler-Ungermann, Christa Neuhaus, Andreas Kernchen, Hans Klostermann, Klemens Hänsdieke, Alfred Niek, Ingrid Schüler, Hans Hegger, Antonie Puhl und Renate Ombeck.

OB Dirk Elbers (4. v. r.) überreichte den Martinstaler an (v. l.) Rudolf-Ernst Wehrmann, Gertrud Schnitzler-Ungermann, Christa Neuhaus, Andreas Kernchen, Hans Klostermann, Klemens Hänsdieke, Alfred Niek, Ingrid Schüler, Hans Hegger, Antonie Puhl und Renate Ombeck.

Foto: Andreas Endermann

Das hat sich Wilhelmine Hänsdieke (93) nicht nehmen lassen. "Mein Sohn", sagt sie und zeigt auf einen Mann mittleren Alters. Der heißt Klemens Hänsdieke, ist 56 Jahre alt, reitet seit seinem 16. Lebensjahr als St. Martin durch Wersten und schüttelt in diesem Moment die Hand von Oberbürgermeister Dirk Elbers. Ein paar Meter weiter wartet der 15-jährige Marvin Linke auf eben diesen Moment. "Mein Opa Alfred Niek bekommt den Martinstaler. Darauf bin ich stolz", sagt er und prüft, ob Akku und Speicherkarte seiner Fotokamera auch wirklich einsatzbereit sind.

Eine gute Stunde nimmt sich der Rathaus-Chef Zeit, um elf Düsseldorfer Bürger, teils stellvertretend für ihre Organisation, mit der begehrten Plakette auszuzeichnen. Dabei spannt Elbers einen weiten Bogen, ruft auch jene ans Pult, die nicht in der ersten Reihe stehen.

Menschen wie Hans Klostermann. Er kümmert sich bei der Bürgerhilfe Gerresheim seit mehr als zwei Jahrzehnten um den Zeltaufbau, Wasser- und Stromanschlüsse. "Ohne sie gäbe es beim Straßenfest keine Musik und der Grill bliebe kalt", lobte Elbers den stillen Helfer.

Bescheiden ist auch Christa Neuhaus, die in der Armenküche in der Altstadt beim Kochen hilft. "Ich stehe nur für rund 60 Ehrenamtliche, ohne die das Projekt nicht funktionieren würde", sagt die Schwäbin, die vor 23 Jahren an den Rhein kam.

Zu den bekannteren Gesichtern im Ratssaal gehört Gertrud Schnitzler-Ungermann von der Schumacher-Brauerei. Seit 1991 sammelt die Frau, die auch Patin im Hospiz des Evangelischen Krankenhauses ist, bei einem Weihnachtsbasar für wohltätige Zwecke. Lieferanten und Freunde stiften die Preise für eine Tombola, Mitarbeiter verkaufen die Lose. 40 000 Euro kamen so im vergangenen Jahr zusammen.

Als echtes "Unterbacher Original" würdigt der Verwaltungsboss den Mitinitiator des Unterbacher Karnevalszuges Alfred Niek. Seit 40 Jahren hat der sich dem Winterbrauchtum verschrieben, bereits zwei Jahrzehnte organisiert er Weihnachtsfeiern für Senioren und Menschen mit Behinderung. Sein jüngstes Engagement: Als Vorsitzender des Kaninchenzüchter-Vereins besucht Niek mit seinen Tieren demenzkranke Menschen, ermöglicht ihnen so neue Sinneserfahrungen.

Auch kirchliches Engagement spielt an diesem Nachmittag eine Rolle. Untrennbar ist das katholische Leben in Flehe, Volmerswerth und Hamm mit dem Namen Hans Hegger verbunden. Der Vorsitzende des Pfarrgemeinderats rief nicht nur den Eine-Welt-Kreis für fairen Handel und den Kreis der "Aktiven Senioren" ins Leben, sondern machte in 25-jähriger Arbeit die katholische Bücherei "Schmerzreiche Mutter" zu einem Ort der Begegnung.

Sein Pedant auf evangelischer Seite ist Rudolf-Ernst Wehrmann, der sich seit sechs Jahrzehnten für die Belange der Oberkasseler Kirchengemeinde einsetzt. Dass 2004 die Orgel "Felix Mendelssohn" eingeweiht werden konnte, gehört zu seinen Verdiensten — ebenso die Eröffnung des Gemeindecafés "Em Örjelche".

Ein Herz für Kinder zeigen Renate Ombeck und Ingrid Schüler. Während Ombeck ("ich mache weiter, so lange es geht, man findet kaum Nachfolger") seit einem halben Jahrhundert dafür sorgt, dass es in Benrath volle Martinstüten gibt, hilft Schüler Kindern in Rath bei den Hausaufgaben und der Vorbereitung ihrer Klassenarbeiten.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort