Düsseldorf Ehemann mit Brechstange attackiert

Düsseldorf · Das Gericht muss darüber entscheiden, ob die Frau dauerhaft in die geschlossene Psychiatrie muss.

Viele Monate lang hatte ein 51-jähriger Ehemann die schwere, psychische Erkrankung seiner Frau (54) mit Geduld, Zuwendung und ärztlicher Hilfe zu mildern versucht. In einer Januarnacht ist das jäh gescheitert. Mit einer Brechstange schlug sie ihrem schlafenden Mann im Einfamilienhaus in Vennhausen auf den Kopf, ging dann noch mit zwei scharf geschliffenen Küchenbeilen auf ihn los. Sie hatte die Vorstellung, er habe ihren Sohn umgebracht, müsse dafür sterben. Der Mann kam mit Blessuren davon. Doch das Landgericht prüft nun, ob die schuldunfähige Frau nach dem Mordversuch dauerhaft in eine geschlossenen Psychiatrie muss.

Das Drama in dieser Kleinfamilie hatte viele Wochen zuvor begonnen, als die Frau sich angeblich immer mehr in Wahnideen verfing. Mitte Januar hatte ihr Mann dafür gesorgt, dass sie in einer Psychiatrieklinik stationär aufgenommen wurde. Nur zwei Tage später hat die 54-Jährige gegen den Rat der Ärzte die Klinik wieder verlassen, hat sich aus der Behandlung entlassen, ist nach Hause zurückgekehrt. Elf Tage später hat ihr Mann sie wegen akuter Krankheitsschübe wieder zur Klinik begleitet, ihre Behandlung sollte am 25. Januar starten. Doch am Abend zuvor hat sich die Frau mit ihrem Sohn zerstritten. Sie behauptete angeblich, er sei in großer Gefahr, wollte ihn schützen. Davon war sie wohl nicht abzubringen. Als ihr Sohn widersprach und es zum Streit kam, habe sie ihn aus dem Haus gewiesen. In den frühen Morgenstunden soll sich bei ihr dann der Gedanke verfestigt haben, ihr Mann habe ihren Sohn getötet. Als der 54-Jährige schlafend im Bett lag, soll sie ihm mit einer massiven Brechstange hinterrücks auf den Kopf geschlagen, dann zwei Küchenbeile geholt und unter Todesdrohungen erneut auf ihn losgegangen sein. Blutüberströmt, doch nur leicht verletzt wählte der Mann gegen 4.30 Uhr den Notruf. Die Verhandlung beginnt am 28. Juni.

(wuk)
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