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Doppelter Abiturjahrgang 2013 Die Uni rüstet sich für den Ansturm

Düsseldorf · Durch den doppelten Abiturjahrgang 2013 sowie die Abschaffung der Wehr- und Zivildienstpflicht strömen mehr Studienanfänger als jemals zuvor an die Hochschulen. Erwartet wird ein Anstieg von bis zu 30 Prozent. Wie bereitet sich die Heinrich-Heine-Universität auf den Ansturm der Abiturienten vor? Ein Überblick.

 Bis zu 600 Studenten finden in einem neuen Hörsaal (Gebäude 16.12) Platz. Die Stahlkonstruktion mit Satteldach, die in sechs Monaten gebaut wurde, hat 1,5 Millionen Euro gekostet.

Bis zu 600 Studenten finden in einem neuen Hörsaal (Gebäude 16.12) Platz. Die Stahlkonstruktion mit Satteldach, die in sechs Monaten gebaut wurde, hat 1,5 Millionen Euro gekostet.

Foto: Bußkamp, Thomas

Wie will die Heine-Universität den Ansturm der doppelten Abiturjahrgänge 2013 bewältigen? Antworten auf die wichtigsten Fragen.

Wie viele Studienplätze richtet die Uni zusätzlich ein?

In dem Hochschulpakt II (Bund und Länder finanzieren zwischen 2011 bis 2015 knapp 90.000 zusätzliche Studienplätze an den Hochschulen) hat sich die Düsseldorfer Uni dazu verpflichtet, bis 2015 rund 5300 Studienplätze einzurichten. Das Ziel für 2011 hat die Uni nach eigenen Angaben zu 25 Prozent übertroffen.

Wird jeder Bewerber einen Studienplatz bekommen?

Schon jetzt bekommen nicht alle einen Platz, weil in einigen Studiengängen die Nachfrage zu groß ist. Die zusätzlichen Studienplätze würden in dem Fall nicht ausreichen, wenn 2013 der große Ansturm neuer Studenten kommt.

Wird es wegen der großen Nachfrage mehr zulassungsbeschränkte Fächer geben?

Da der NC eines Studienfaches sich in jedem Bewerbungsverfahren ändert, weil er abhängig ist von der Anzahl der Bewerber und deren Abiturnotendurchschnitt, kann die Frage noch nicht beantwortet werden. Einen Überblick über die Entwicklung der NC-Werte an der Düsseldorfer Uni gibt es auf www.hhu.de/ncwerte (für Orts-NC-Fächer) und auf www.hochschulstart.de für die bundesweit zulassungsbeschränkten Fächer Medizin, Zahnmedizin und Pharmazie.

In vielen Kursen ist die Zahl der Teilnehmer beschränkt. Wie stellt die Uni sicher, dass jeder einen Platz bekommt?

Die Fakultäten werden nach Angaben der Uni die Zahl der Vorlesungen und Seminare erhöhen. Doch das wird wohl nicht ausreichen. Studenten sollten sich darauf einstellen, dass sie nicht jeden Kursus im gewünschten Semester besuchen werden.

Gibt es genügend Seminarräume?

Der Allgemeine Studierendenausschuss (Asta) hat schon in den vergangenen Semestern wiederholt über überfüllte Hörsäle geklagt. Doch nicht nur wegen der wachsenden Studentenzahlen wird sich die Raumfrage weiter zuspitzen. Ein Problem sind die Gebäude selbst: Denn ein Großteil der Campus-Bauten stammt aus den 1960er und 1970er Jahren und wird nun nach und nach modernisiert. Die Folge: Einige Gebäude können für Veranstaltungen nicht genutzt werden, für Ersatz im gleichen Umfang wird nicht gesorgt. Ein Beispiel sind die vier Hörsäle 3 A bis D der Philosophischen Fakultät. Sie werden seit 2011 modernisiert. Als Ersatz dient eine neu gebaute Halle, der "Interim-Hörsaal". Doch der bietet nur 600 Sitzplätze, die Hörsäle hatten zusammen 1200 Sitzplätze.

Was unternimmt die Uni, um das Platzproblem zu lösen?

Der Vorlesungsbeginn wurde bereits auf 8.30 Uhr vorgezogen, dadurch finden nun täglich sechs statt fünf zweistündige Veranstaltungen statt. Zudem wurde die Mittagspause von 90 auf 30 Minuten verkürzt. Dadurch hat die Uni nach eigenen Angaben die Raumkapazitäten um 20 Prozent gesteigert. Außerdem können Studenten inzwischen einige Vorlesungen per Videoübertragung verfolgen.

Gibt es genügend Lehrpersonal?

An der Uni lehren zurzeit 189 Professoren und 445 Lehrbeauftragte knapp 20 500 Studenten. Alleine 2011 wurden mehr als 20 neue Professuren geschaffen. Das Verhältnis Lehrkraft zu Student liegt somit durchschnittlich bei 1:32. Die Uni hat angekündigt, zusätzliches Personal einzustellen.

Wie sieht es mit Plätzen zum Lernen an der Uni aus?

Mit der Eröffnung des "O.A.S.E."-Gebäudes, dem "Ort des Austauschs, des Studiums und der Entwicklung", sind neben einer neuen Fachbibliothek für Medizin auch zusätzliche Arbeits- und Lernplätze entstanden. In der Universitäts- und Landesbibliothek (ULB) sind die Plätze oft knapp. Damit sie nicht unnötig besetzt werden — Unterlagen werden auf die Tische gelegt, von den Nutzern gibt es aber keine Spur — hat die ULB "Parkscheiben" eingeführt. Noch in diesem Jahr sollen zudem die Bauarbeiten für ein neues Studierenden-Service-Center (SSC) beginnen. Bis 2013 soll auf 1900 Quadratmetern eine zentrale Anlaufstelle für Studieninteressierte und Studenten entstehen.

(RP/jco)
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