Düsseldorf Das sind Düsseldorfs neue Bürgermeister
Düsseldorf · Friedrich Conzen (CDU), Klaudia Zepuntke (SPD)und Günter Karen-Jungen (Grüne)sind die neuen ehrenamtlichen Bürgermeister in Düsseldorf. Sie vertreten OB Thomas Geisel bei der Leitung des Rates und repräsentativen Aufgaben.
1. Bürgermeister: Friedrich Conzen (CDU) : Der Name Conzen hat in Düsseldorf Gewicht - und das nicht nur, weil Friedrich Conzen als einziger der drei neuen Bürgermeister schon in der Ära Elbers dieses Amt bekleidete. Der 68-Jährige ist als Unternehmer, Verbandsfunktionär für den Einzelhandel und Ratsmitglied in der Stadt bekannt und galt unter Elbers als einer der prägenden Akteure der Kommunalpolitik.
Zudem stammt er aus einer bekannten Familie: Das Unternehmen für Kunst-Bilderrahmen und Restaurierung übernahm er in der vierten Generation, auch sein Vater war bekannter Verbandsfunktionär. Vor zehn Jahren trat einer von Conzens drei Söhnen als Nachfolger in die Firmenleitung ein.
Politisch ist die Kultur sein Steckenpferd. Conzen war in der vergangenen Ratsperiode Vorsitzender des Kulturausschusses (und würde es gerne wieder werden) und versteht sich als Netzwerker zwischen Kultur und Wirtschaft. Für den Fraktionsvorsitz kandidierte er nicht noch einmal, als Bürgermeister stellte ihn seine Fraktion gestern erneut auf. Er rückte auf in die Position des 1. Bürgermeisters - damit wird er erster Stellvertreter von OB Geisel im Rat und hat auch als Erster der drei Bürgermeister Zugriff auf wichtige Termine.
2. Bürgermeisterin: Klaudia Zepuntke (SPD): Für viele kam es überraschend, dass die SPD-Führung Klaudia Zepuntke als Kandidatin für das Bürgermeisteramt ins Spiel brachte - aber in der Fraktion genießt die Sozialpolitikerin und langjährige Ratsfrau hohes Ansehen. Die 50-Jährige ist tief in Düsseltal verwurzelt: In dem Stadtteil wurde sie geboren und arbeitet seit fast 25 Jahren als Gemeindeschwester der evangelischen Matthai-Kirchengemeinde. Die gelernte Krankenschwester kümmert sich bei Hausbesuchen um Seelsorge und Seniorenarbeit und koordiniert außerdem die Arbeit der Ehrenamtler - der Job ist also keine schlechte Voraussetzung für die vielen Termine als Bürgermeisterin, in denen es auch um Kontakt mit Menschen geht.
Zepuntke, verheiratet und Mutter von zwei Kindern, begann ihr politisches Engagement 1996 in der Bezirksvertretung 2 (Düsseltal/Flingern), ist seit zehn Jahren Mitglied im Ausschuss für Gesundheit und Soziales, außerdem sitzt sie seit fünf Jahren im Stadtrat - gestern stimmte die SPD-Fraktion ihrer Nominierung als Bürgermeisterin zu. Zur Frage, was ihr neben der Politik wichtig ist, gibt sie auf ihrer Internetseite an: "Freunde, mein christlicher Glaube, mein Hund und mein Kleingarten."
3. Bürgermeister: Günter Karen-Jungen (Grüne): Die politische Leidenschaft von Günter Karen-Jungen ist der Sport. Der 69-Jährige sitzt im Aufsichtsrat der Fortuna, engagiert sich aber zum Beispiel auch für Jugendförderung und unterstützt die Vereine im Streit um Sportlärm. Bei den Grünen schätzt man ihn als erfahrenen Verhandler, Karen-Jungen spielt deshalb bei den derzeit laufenden Gesprächen für eine Ampelkoalition im Stadtrat eine wichtige Rolle. Der studierte Sozialarbeiter kann zudem gut auf Menschen zugehen - deshalb hat ihm die Fraktion das Vertrauen für den Bürgermeisterposten gegeben.
Günter Karen-Jungen absolvierte vor dem Studium zunächst eine Dreherlehre. Er arbeitete für fast zwei Jahrzehnte als Jugendpfleger bei der Stadt Düsseldorf, dann von 1991 bis 1999 als Geschäftsführer der Grünen-Ratsfraktion. Die letzten Berufsjahre verbrachte er als Referent im Umweltdezernat. Neben der Sportpolitik interessiert er sich in seiner politischen Arbeit für Sozialpolitik - eine Folge seines Berufs, wie er sagt - und sitzt für die Grünen im politisch wichtigen Haupt- und Finanzausschuss. Bis zur Wahl saß er außerdem in der Bezirksvertretung 2 (Düsseltal/Flingern).
