Düsseldorf Brand greift vom Keller auf Dach über

Düsseldorf · Bei dem Feuer an der Dorotheenstraße entstand gestern Morgen ein Schaden von mehr als 300 000 Euro. Vier Hausbewohner kamen mit Verdacht auf Rauchvergiftung ins Krankenhaus.

 Auf 30 Metern Länge brannte der Dachstuhl der miteinander verbundenen Mehrfamilienhäuser an der Dorotheenstraße.

Auf 30 Metern Länge brannte der Dachstuhl der miteinander verbundenen Mehrfamilienhäuser an der Dorotheenstraße.

Foto: Gerhard Berger

Die Bewohner zweier Mehrfamilienhäuser an der Dorotheenstraße mussten sich gestern vorübergehend eine neue Bleibe suchen: Nach einem Kellerbrand, der auf die Dachstühle beider Häuser übergriff, sind beide Gebäude derzeit ohne Strom und Gas und von der Feuerwehr noch nicht wieder freigegeben. Vor allem die Dachgeschosswohnungen haben Schaden genommen - allerdings wohl vor allem durch das Löschwasser. Den Sachschaden schätzt die Feuerwehr auf 300 000 Euro.

Sie war kurz nach 4 Uhr morgens alarmiert worden, zu einem Kellerbrand. Doch noch während die Feuerwehrleute im Keller die Flammen bekämpften, entwickelte sich ein Feuer im Dachstuhl. "Durch einen Rohrschacht, der vom Keller bis zum Dach durchläuft, drangen wohl Rauchgase nach oben", vermutete ein Sprecher der Feuerwehr gestern.

Seine Kollegen hatten in der Nacht Verstärkung nachgefordert und die nebeneinander stehenden Gebäude geräumt. 20 Personen wurden, teils unter schützenden Fluchthauben, durch das verrauchte Treppenhaus ins Freie geführt. Zwei Hausbewohner hatten sich vor dem in ihre Wohnungen eindringenden Rauch auf ihre Balkone geflüchtet, wurden über die Drehleitern in Sicherheit gebracht.

Während sich die Hausbewohner in einem von der Feuerwehr bereitgestellten Bus vom ersten Schreck erholten, ließ der Rettungsdienst, der alle untersucht hatte, vier von ihnen vorsorglich ins Krankenhaus bringen - sie hatten offenbar leichte Rauchvergiftungen erlitten.

Unterdessen bekämpften mehrere Löschtrupps die Flammen, die sich auf rund 30 Metern Länge durch die Dachstühle fraßen. Mit großen Wassermengen verhinderte die Wehr dabei ein Übergreifen des Feuers auf die Nachbarhäuser. Drei Stunden dauerte der Großeinsatz, bis die Meldung "Feuer Aus" kam, erst nach neun Uhr waren dann aber auch die letzten Glutnester beseitigt und die Treppenhäuser mit Speziallüftern vom Rauch befreit. Währenddessen staute sich der Berufsverkehr auf dem Lastring. Die Dorotheenstraße war zwischen Dorotheenplatz und Lindenstraße zeitweise voll gesperrt, auch die Straßenbahnen konnten nicht fahren, weil die Oberleitungen wegen des Drehleiter-Einsatzes vom Strom genommen werden mussten.

Auch für die beiden Häuser schalteten die Stadtwerke Strom- und Gasversorgung ab. Im Keller des einen Gebäudes habe ein Transformator komplett unter (Lösch-)wasser gestanden, sagte ein Stadtwerke-Sprecher. "Der kann vorerst nicht wieder ans Netz - zumal auch die Elektroinstallation der Häuser durch den Brand beschädigt worden sein dürfte." Aus dem gleichen Grund sei auch die Versorgung der Wohnhäuser mit Gas und Wasser gestern noch nicht möglich gewesen. "Das geht erst nach einer Freigabe durch Fachfirmen", sagte der Sprecher der Stadtwerke.

Gestern haben sich vor allem Fachleute der Kriminalpolizei mit den Gebäuden beschäftigt. Da die Ursache des ursprünglichen Kellerbrandes unklar ist, wurde sie vom Einsatzleiter der Feuerwehr noch in der Nacht eingeschaltet.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort