Polizei, Feuerwehr, Ordnungsamt Bilanz: Karneval verlief friedlich

Düsseldorf · Polizei, Feuerwehr und Ordnungsamt ziehen eine positive Bilanz für die Karnevalstage. Die Feuerwehr hatte bis Veilchendienstag, 7 Uhr, viel zu tun. 55 Mal mussten die Beamten wegen Feuermeldungen ausrücken und 63 Mal zu Hilfeleistungen. Noch mehr Einsätze gab es für die Rettungsdienste: Insgesamt 1145 Mal waren sie über Karneval im Einsatz. Die Polizei wurde 3092 Mal gerufen.

Von den Einsätzen des Rettungsdienstes waren 213 mit Notarztbegleitung und 568 Krankentransporte. An den Unfallhilfsstellen und den mobilen Rettungswachen kümmerten sich die Sanitäter und Ärzte um 509 hilfsbedürftige Narren. Von ihnen mussten 189 in ein Krankenhaus gebracht werden.

Hauptsächlich kamen die Jecken, weil sie zu viel Alkohol getrunken hatten, wegen kleinerer Verletzungen durch Platz- oder Schürfwunden sowie Prellungen oder wegen Kreislaufproblemen. Über die gesamten Karnevalstage verletzten sich 20 Personen an herumliegenden Glasscherben, davon sieben Personen beim Veedelszug in Unterbach. Zum Vergleich: 2009 waren es noch über 200 Verletzte gewesen.

Die Polizei war von Altweiber bis Veilchendienstag 3092 Mal im Einsatz. In 95 Fällen mussten die Beamten wegen Körperverletzungen einschreiten, im Vorjahr waren es 98 Fälle. 44 Mal wurde die Polizei zu Schlägereien gerufen, in 89 Fällen mussten sie Randalierer in ihre Schranken weisen. Allgemeine Streitigkeiten beschäftigten die Beamten 150 Mal.

"Das Einsatzkonzept ging auf. Unsere starke Präsenz, das konsequente Einschreiten gegen Problemgruppen und das Platzverweisverfahren in Kombination mit dem Glasverbot waren auch 2012 wesentliche Faktoren für einen ausgelassenen und sicheren Straßenkarneval", resümierte der Leitende Polizeidirektor Dieter Höhbusch am Dienstag.

Bilanz von Rosenmontag

Weitgehend friedlich verlief der Rosenmontag in der Düsseldorfer Innenstadt bis zum Abend aus Sicht von Polizei, Feuerwehr und Ordnungsamt. Die Feuerwehr musste zu einem Gasleck im Brauhaus "Zum Uerige" und einem defekten Aufzug an der Bolker Straße ausrücken. Das Ordnungsamt führte vermehrt Kontrollen von Jugendlichen durch. Die Polizei nahm vier Randalierer fest.

Etwa 900 Polizisten waren während des Karnevalszuges im Einsatz. Dieter Höhbusch, Leitender Polizeidirektor, zog am Abend ein positives Fazit: "Die Stimmung war klasse. Die Jecken feierten fröhlich und ausgelassen!" Einzelne Störungen, meist durch junge und alkoholisierte Randalierer, wurden durch das Eingreifen der Polizei und des Ordnungs- und Servicedienstes (OSD) unterbunden.

Ein Kind wurde zur Kindersammelstelle der Polizei gebracht, vier Randalierer müssen die Nacht im Polizeigewahrsam verbringen. Zehn Personen wurden wegen Körperverletzungen festgenommen, gegen sieben Menschen wurde ein Platzverweis ausgesprochen.

Die Feuerwehr war mit 163 Beamten im Einsatz. 308 Sanitäter, darunter zehn Ärzte, standen für den Ernstfall bereit. Der Rettungsdienst musste bis zum Abend zu 391 Einsätzen im gesamten Stadtgebiet ausrücken. An den sechs Unfallhilfsstellen, die unter anderem am Burgplatz und Stadtbrückchen waren, mussten in 182 Fällen Menschen ärztlich versorgt werden - 79 Mal wurden die Patienten ins Krankenhaus gebracht, davon sechs Mal in Begleitung eines Notarztes. Ein Mann wurde an der Königsallee durch einen Böller verletzt. Er kam mit Verdacht auf ein Knalltrauma in ein Krankenhaus. Sechs Feiernde verletzten sich an Glasscherben.

Zu viel Alkohol

Insgesamt 189 Mal diagonistizierten die Ärzte bei Erwachsenen erhöhten Alkoholkonsum - bei Jugendlichen unter 18 Jahren 41 Mal.

Die Feuerwehr musste auch zu Einsätzen abseits des Zuges ausrücken. Vier Personen steckten gegen 13.36 Uhr in einem defekten Aufzug in einem Haus an der Bolker Straße fest. Um die Menschen zu retten, musste die Feuerwehr die Haustür des Gebäudes aufbrechen. Nach etwa 30 Minuten waren die Eingeschlossenen aus dem Aufzug befreit.

Gegen 15.10 Uhr bemerkten Gäste im Brauhaus "Zum Uerige" an der Bergerstraße die undichte Gasleitung eines Heizpilzes. Wie die Feuerwehr mitteilte, handelten die Brauhausgäste geistesgegenwärtig und dichteten die Gasleitung bis zum Eintreffen der Feuerwehr mit einem Kaugummi ab. Die Feuerwehr räumte den Bereich rund um den Heizpilz und stellten gemeinsam mit Mitarbeitern des Brauhauses die Gaszufuhr ab, so dass keine Gefahr mehr für die feiernden Karnevalisten bestand.Nach etwa einer Stunde rückten die Beamten wieder ab.

Das Glasverbot in der Düsseldorfer Altstadt wurde beim Rosenmontag nach Angaben des Ordnungsamtes erfolgreich durchgesetzt. Als besonderen Service hielten die OSD-Mitarbeiter 20.000 biologisch abbaubare Becher zum Umfüllen bereit.

Zeitgleich zu den Glaskontrollen führten die OSD-Mitarbeiter an 16 Stellen in der Altstadt auch 270 Jugendschutzkontrollen durch. In 215 Fällen mussten die Minderjährigen ihren Alkohol unter Beobachtung des Ordnungs- und Servicedienstes entsorgen.

Angestiegen ist im Vergleich zum Vorjahr die Zahl der Wildpinkler. 220 Personen musste der OSD ermahnen — im Vorjahr waren es 202 Menschen. 35 Falschparker wurden an Rosenmontag abgeschleppt. Im Vorjahr waren es 23.

(anch)
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