Düsseldorf Ärztin im Auto überfallen: "Ich dachte, es ist ein Irrer"

Düsseldorf · Sehr gelassen ist gestern eine 72-Jährige aus Wesel dem Mann begegnet, der angeklagt ist, sie vor knapp vier Jahren überfallen zu haben. Sicher identifizieren konnte sie den Mann, den eine DNA-Spur mit der Tat in Düsseltal in Verbindung brachte, allerdings nur auf einem Foto.

Der 34-jährige Angeklagte soll damals an der Brehmstraße die Fahrertür aufgerissen haben, als die Ärztin nach einem Friseurbesuch gerade in ihren Wagen gestiegen war. "Er fuchtelte so mit den Armen, ich dachte, das ist ein Irrer", sagte die Zeugin, die weniger Angst als Wut gespürt habe, bis der Angreifer sie mit einem Messer bedrohte, sie an Kinn und Finger verletzte.

Der Finger schmerze heute noch, "meine kleine Erinnerung", so die Frau, die den Überfall nicht vergessen, wohl aber verkraftet haben will. Nachdem er ihr mit einer Spraydose ins Gesicht gesprüht hatte, war der Angreifer ums Auto gerannt, hatte ihre Handtasche vom Beifahrersitz genommen und war mit einem Fahrrad geflüchtet.

Spielende Kinder hatten später die Tasche samt Inhalt (darunter eine Geldtasche mit 500 Euro) im Zoopark gefunden. Die Polizei entdeckte in der Nähe einen Rucksack mit einer Flasche, an der sich DNA-Spuren des vorbestraften Angeklagten fanden. Der bestreitet die Vorwürfe, verweigerte gestern aber jede Aussage. Der Prozess wird fortgesetzt.

(sg)
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