Masterplan 30 Millionen Euro für Schulbauten

Düsseldorf · Der 2002 aufgelegte Masterplan für die Renovierung von Schulen wird auch 2011 fortgeführt. Die Stadt gibt dieses Jahr fünf Millionen Euro weniger aus als noch im Vorjahr. Auf der Prioritätenliste stehen 45 Schulen. Am Dienstag soll der Schulausschuss die Planungen absegnen.

Von "skandalösen Zuständen" sprachen in der Vergangenheit Eltern, Schüler und Lokalpolitiker aller Parteien, wenn es um die angedachte, aber nicht vollzogene Sanierung des Friedrich-Rückert-Gymnasiums ging. In den Ferien wurden kleinere Arbeiten aus Mitteln des Konjunkturpaketes II erledigt — mehr nicht. Jetzt steht die Schule nach zähem Ringen auf der Prioritätenliste für den Masterplan zur Renovierung Düsseldorfer Schulen, allerdings noch ohne Angabe einer konkreten Summe.

Insgesamt sollen 45 Schulen in der Landeshauptstadt im Jahr 2011 mehr oder weniger umfassend renoviert werden. Gestern wurde die Liste mit den einzelnen Einrichtungen veröffentlicht. Alle Schulen sind nach Prioritäten geordnet. Auf Rang eins steht das Heinrich-Hertz-Berufskolleg an der Redinghovenstraße. Für Erweiterungen und einen Ersatz der Chemieräume sind mehr als 9,9 Millionen Euro veranschlagt.

Der größte Posten ist mit 13,2 Millionen Euro das für das Goethe-Gymnasium vorgesehene Budget. Die meisten Mittel sind für den Ausbau zu Ganztagsschulen, also die Einrichtung von Mensen und Aufenthaltsräumen, veranschlagt. Konkret betrifft das die Gymnasien Lessing, Schloßgymnasium, Koblenzer Straße, Leibniz, Comenius, Gerresheim und Annette-von-Droste-Hülshoff, die Benzenberg-Realschule sowie die Hauptschule an der Bernburger Straße. Die Theodor-Litt-Realschule und die Dumont-Lindemann-Schule sollen PCB-saniert werden.

Für neun Baumaßnahmen steht die Grundsatzentscheidung noch aus, darunter 13 Millionen Euro für den Ersatzneubau der Gemeinschaftshauptschule in Benrath und 17 Millionen für die Sanierung des Albrecht-Dürer-Berufskollegs.

Am kommenden Dienstag werden die Sanierungs- und Renovierungsmaßnahmen dem Schulausschuss vorgelegt. Eine Woche später soll auch der Bauausschuss entscheiden. Die Vergabe der Prioritäten für die Bauarbeiten je nach Schule richten sich laut Angaben der Stadtverwaltung nach Sicherheitsmängeln, Maßnahmen zur Gefahrenabwehr oder möglichen Folgeschäden sowie der Aufrechterhaltung des Schulbetriebes.

Der Masterplan zur Renovierung der Schulgebäude wurde unter OB Joachim Erwin im Jahr 2002 auf den Weg gebracht. Er sieht vor, bis zum Jahr 2020 alle Schulen der Stadt zu sanieren. In der Vergangenheit war es immer wieder zu Verzögerungen bei der Umsetzung gekommen.

Für das Jahr 2010 waren 35 Millionen Euro aus dem Masterplan veranschlagt worden. Hinzu kamen weitere 37,5 Millionen Euro aus dem Topf des vom Bund finanzierten Konjunkturpaketes II.

Im laufenden und im kommenden Jahr sollen den Schulgebäuden jeweils 30 Millionen Euro aus städtischen Mitteln zufließen, teilte Harald Wehle, Referent des Schuldezernenten, gestern mit. Für 2013 und 2014 sind jährlich 24 Millionen Euro eingeplant. Das Konjunkturpaket II ist inzwischen ausgelaufen.

(RP)
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