Dormagen Erstes Weihnachten mit Caspar und Thea

Dormagen · Thea ist zwei, Caspar fünf Tage alt. Montag dürfen die beiden Neugeborenen nach Hause – zum ersten Weihnachtsfest.

 Das sind gut gelaunt Caspar (li.) und Thea Sofie mit ihren Familien: (v.li.) Christiane Hennrichs, Peter Nollen, Fabian, Sarah Müller und Stefan Schuller. Den Heiligabend werden sie heute zu Hause verbringen.

Das sind gut gelaunt Caspar (li.) und Thea Sofie mit ihren Familien: (v.li.) Christiane Hennrichs, Peter Nollen, Fabian, Sarah Müller und Stefan Schuller. Den Heiligabend werden sie heute zu Hause verbringen.

Foto: lber

Thea ist zwei, Caspar fünf Tage alt. Montag dürfen die beiden Neugeborenen nach Hause — zum ersten Weihnachtsfest.

Es ist ruhig auf der Station 1b, der Entbindungsstation, des Dormagener Krankenhauses. Von den 15 Zimmern sind nur zwei besetzt, die allerdings heute auch verlassen werden. In einem schlummert friedlich der kleine Caspar in den Armen seiner Mutter Christiane Hennrichs. Vor fünf Tagen wurde er per Kaiserschnitt geboren.

Für die 36-Jährige und ihren Mann Peter Nollen bedeutet der 3740 Gramm schwere Wonneproppen das pure Glück. "Als ich seinen ersten Schrei gehört habe, flossen die Tränen", gesteht der 41-Jährige. Auch der große Bruder Fabian ist zufrieden. Der Sechsjährige weiß, dass er im Moment zwar noch nicht mit den kleinen Bruder herumtoben kann, doch das hat auch seine guten Seiten: So gibt es noch keinen Streit um die Spielsachen.

Christiane Hennrichs ist froh, dass sie am Heiligen Abend wieder zu Hause sein kann, auch wenn sie dem Team um Chefarzt Dr. Karl-Günter Noé eine glatte 1,0 für die tolle Betreuung gibt. Denn zu Hause wartet noch ein weiteres Baby auf die Sinnersdorferin: das Lämmchen Moritz, das die Landwirtin mit der Flasche großzieht, weil dessen Mutter es nicht akzeptierte. Moritz vermisst seine Ziehmutter sehr, sagt Peter Nollen.

Erst vor kurzem ist er in die Scheune umgezogen, hat bis dahin mit im Haus gelebt, wurde dort nicht nur gefüttert, sondern auch gewickelt. Den Heiligen Abend heute feiert die jetzt vierköpfige Familie mit den Großeltern und vielen Geschwistern — so richtig in großer Runde.

Nur drei Minuten zu spät zur Geburt seiner Tochter Thea Sofie am Samstag kam Stefan Schuller. In der Nacht hatte er seine Frau Sarah Müller ins Krankenhaus gebracht. Die Wehen hatten eingesetzt, der errechnete Geburtstermin war fünf Tage überschritten. Den werdenden Vater schickte man aber wieder nach Hause. "Am Samstagmorgen bin ich noch mit meiner Mutter einkaufen gegangen", erzählt der 29-Jährige. Da rief seine Frau an und bat ihn, sich zu beeilen. "Ich glaube, ich habe jede Geschwindigkeitsbegrenzung überschritten", gesteht der Dormagener. Dennoch: Tochter Thea war schon da, 2980 Gramm schwer und 51 Zentimeter groß. Sarah Müller ist froh, dass das Töchterlein noch zwei Tage vor Heiligabend auf die Welt gekommen ist. "So hat sie wenigstens zwei Festtage im Jahr, wenn auch kurz hintereinander", sagt sie.

576 Kinder wurden bis jetzt in diesem Jahr im Dormagener Krankenhaus geboren. "Das sind 16 Prozent mehr als im vergangenen Jahr", sagt Dr. Noé. Doch damit nicht genug: So wartet das Team auf weitere 15 Babys, die noch in den letzten sieben Tagen des Jahres auf die Welt kommen sollen. Hebamme Sarah Gehlen, seit Mai diesen Jahres dabei, steht ebenso in den Startlöchern wie Oberarzt Dr. Michael Anapolski und die Kinderschwestern.

Auch die kleinen Betten für die neuen Erdenbürger sind frisch bezogen, der Frühstücksraum für die jungen Mütter mit Tannenbaum und kleinen Gestecken auf den Tischen weihnachtlich dekoriert. Denn auch, wer heute oder in den nächsten Tagen aufgenommen wird, soll nicht auf weihnachtliche Stimmung verzichten. Drei bis fünf Tage bleiben die Mütter mit den Neugeborenen in der Regel im Krankenhaus. "Länger als im Landesdurchschnitt", weiß Chefarzt Dr. Noé.

Für ihn ein deutliches Zeichen, dass sich die jungen Familien in Dormagen sehr wohl fühlen. Und die kommen sogar aus Köln und Umgebung nach Hackenbroich. "Deren Zahl ist zwar mal etwas zurückgegangen, doch mittlerweile legt sie wieder zu", sagt der Gynäkologe. Köln als Geburtsort in den Unterlagen stehen zu haben, scheint doch nicht mehr so wichtig zu sein.

(NGZ/rl)
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