Dormagen Deich: Schutzmauer wird teilweise abgerissen

Dormagen · Reparaturen werden nicht ausreichen. Das teilte Deichgräf Eduard Breimann dem Erbentag jetzt mit. So müssten ein Großteil des Mauerwerks und die Glaselemente "grundlegend erneuert werden", sagte er gestern. Bevor mit den Arbeiten begonnen werden kann, muss ein langwieriges Planfeststellungsverfahren eingeleitet werden. Was die grundlegende Erneuerung kostet, ist noch unklar.

 Das Schutzprovisorium bleibt noch einige Monate erhalten.

Das Schutzprovisorium bleibt noch einige Monate erhalten.

Foto: Archiv jaz

Im Rahmen der Ordnungsverfügung, die die Bezirksregierung Düsseldorf erlassen hatte, haben Breimann und sein Team ein erstes Konzept zur Ertüchtigung der Hochwasserschutzmauer erstellt. "Das wird nun von einem Professor der Universität Aachen geprüft", so der Deichgräf. Dieses Vorgehen, abgestimmt mit der Bezirksregierung, hatte der Erbentag bestätigt. In einem nächsten Schritt werde das Konzept weiterentwickelt. "Das ist nicht ganz so einfach, da sich die Wasserschutzvorgaben in den vergangenen Jahren massiv verändert haben", erklärte Breimann. Als die Hochwasserschutzanlage 1996 geplant wurde, sah das noch anders aus. Vor allem Druckfestigkeit und Anprallschutz bezogen auf Tragwerk und Anbauten seien von Bedeutung. Das umfasst Gegenstände oder auch Bäume, die während eines Hochwassers gegen die Mauer prallen können.

Auch wenn nun weite Teile der Schutzmauer abgerissen werden, betrifft das nicht die tief in die Erde eingelassenen Spundwände. Induktive Messungen hatten deren Standsicherheit bestätigt.

In einem nächsten Schritt werde nun "in Abstimmung mit den Anwohnern" ein Schotterrasen durch die Gärten der Unter- und Uferstraße angelegt. Dort sollen Baufahrzeuge im Ernstfall Material transportieren können. Das Schutzprovisorium aus Sandsäcken und Folie bleibt den Anwohnern erst einmal erhalten.

(NGZ)
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