Dormagen Das Land will Horrem stärker fördern

Dormagen · Das Projekt "Soziale Stadt Horrem" wird mit 70 statt der erwarteten 60 Prozent vom Land gefördert. Dafür kann der Lernort Horrem für Kindergarten und Grundschule zu einem "Sozialen Zentrum" ausgebaut werden.

 Die Christoph-Rensing-Grundschule in Horrem soll zum "Sozialen Zentrum" werden. Mit den weiteren Fördermitteln des Landes können die Kindergartenräume gebaut und die Schule energetisch saniert werden.

Die Christoph-Rensing-Grundschule in Horrem soll zum "Sozialen Zentrum" werden. Mit den weiteren Fördermitteln des Landes können die Kindergartenräume gebaut und die Schule energetisch saniert werden.

Foto: Linda Hammer

Aus der Christoph-Rensing-Grundschule in Horrem soll durch den Ausbau zu einem Lernort mit dem Evangelischen Kindergarten "Sonnenblume" ein "Soziales Zentrum" werden. Um dieses einrichten zu können, wird der Lernort mit in die Förderung des Stadtteilentwicklungskonzeptes "Soziale Stadt Horrem" aufgenommen. "Dadurch erhalten wir nicht - wie bisher angenommen - 60 Prozent Förderung durch Landes- und Bundesmittel, sondern sogar 70 Prozent", erläutert Sozialdezernent Gerd Trzeszkowski. "Wir freuen uns über diese Förderung und wollen das Projekt erweitern", weist Trzeszkowski auf Gespräche mit mehreren Ministerienvertretern aus Düsseldorf hin. Wird der Lernort für 2,7 Millionen Euro gebaut, übernimmt das Land 70 Prozent des dann 6,4-Millionen-Euro-Projekts. Der tatsächliche Mehraufwand der Stadt am Gesamtprojekt erhöhe sich um 143 360 Euro auf 1,86 Millionen Euro bis 2018.

Dormagen: Das Land will Horrem stärker fördern
Foto: Jazyk, Hans (jaz)

Im Hauptausschuss hat die Verwaltung gestern vorgeschlagen, das Projekt "Soziale Stadt Horrem" entsprechend zu erweitern. Dann könne nicht nur der Lernort Horrem mit dem Bau der Kita (1,6 Millionen Euro) eingerichtet werden, sondern die Grundschule auch energetisch saniert werden (1,1 Millionen Euro).

"Mit dieser Zusage vom Land können wir diese zusätzliche, soziale und integrative Maßnahme fast mit dem gleichen Budget umsetzen", erklärt der städtische Projektkoordinator Jürgen Schmitz. Er hält diesen Schritt für "wegweisend". Schließlich gehöre zu einem erfolgreichen städtebaulichen Projekt die entsprechende inhaltliche und soziale Infrastruktur: "Das Projekt kann nur dann nachhaltig für eine verbesserte Lebensqualität sorgen, wenn das soziale Umfeld gefördert wird", weist Schmitz auf die Notwendigkeit hin, in Bildung zu investieren. "Die gute Zusammenarbeit zwischen Elternhaus und Einrichtung wird oft unterbrochen, wenn die Kinder auf die Grundschule wechseln. Das wäre im Lernort in Horrem nicht mehr so", zeigt Schmitz Vorteile auf. So könnten die Übergänge fließender gestaltet werden. Wie Schmitz betont, gehe es beim Lernort Horrem nicht um Einsparungen oder Aufrechterhalten des Angebots: "In Horrem gibt es auch mittelfristig genügend Schüler und Kindergartenkinder. Der Ansatz ist inhaltlich: Wir wollen die gesellschaftliche Teilhabe mit mehr Bildungsgerechtigkeit erreichen."

Für dieses Jahr stehen abstimmungsgemäß nur Planungen an, ab 2015 soll die Umsetzung der ersten Schritte erfolgen, die bis 2018 terminiert sind. So wird noch vor Weihnachten im dritten Workshop der Arbeitsgruppe "Dorfanger" der "Initiative Horrem" über die Umgestaltung des Ortsmittelpunktes mit den Bürgern vorentschieden. "Wir beteiligen die Bürger an der Entwicklung", betont der Projekt-Koordinator. Bei einen Workshop am 21. Oktober wird der beauftragte Planer drei Vorschläge vorstellen. Dabei soll die Verkehrssituation rund um den Dorfanger und vor allem der Durchgangsverkehr berücksichtigt werden. "Wir werden wohl ohne eine Teil-Einbahnstraßen-Lösung der Weilerstraße nicht auskommen, wenn wir den Durchgangsverkehr aus Horrem heraushalten wollen", erklärt Jürgen Schmitz.

(NGZ)
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