Dormagen Stadt kann Silbersee entwickeln

Dormagen · Auf der ehemaligen Industriebrache soll ein interkommunales Industrie- und Gewerbegebiet entstehen. Partner dabei sind RWE Power und die Stadt Neuss.

 Am noch beschaulich daliegenden Silbersee soll schon bald eine Industrie- und Gewerbelandschaft entstehen.

Am noch beschaulich daliegenden Silbersee soll schon bald eine Industrie- und Gewerbelandschaft entstehen.

Foto: linda hammer

Für Bürgermeister Erik Lierenfeld ist eines klar: "Langfristig gesehen ist das Areal am Silbersee entscheidend für Dormagen. Ohne die Entwicklung zu einem Gewerbegebiet bekommen wir Riesenprobleme." Denn von Unternehmen, die sich dort künftig ansiedeln, sollen viele Millionen Euro in die Stadtkasse fließen. Geplant ist ein Anstieg der Gewerbesteuer-Einnahmen von heute rund 20 bis 22 Millionen Euro auf deutlich über 30 Millionen Euro.

Die politische Weichen für diese Entwicklung sind jetzt endlich gestellt. Denn der Planungs- und Umweltausschuss hat in seiner Sitzung am Dienstag den Startschuss zur Entwicklung des ehemaligen Industrieareals um den Silbersee gelegt. Damit besteht nun die Gelegenheit, die Potenziale des traditionsreichen Standortes herauszuarbeiten und Wachstums- und Innovationspotenzial in Dormagen und der Region zu sichern und weiterzuentwickeln. Mit seiner guten Lage und der Anbindung an Wasser, Schiene und Straße soll die Attraktivität des Wirtschaftsstandortes Dormagen gesichert und gesteigert werden.

Ziel ist es, die im Plangebiet gelegenen Frei- und Brachflächen östlich der Bundesautobahn 57 behutsam mit den auf Neusser Stadtgebiet befindlichen Gewerbe- und Industriegebieten zu einem interkommunalen Gewerbe- und Industriegebiet zusammenzuführen. Bei der Entwicklung gilt es, für die privat verpachteten Freiflächen der Hundeschulen und Hundevereine sowie des Modellflugplatzes des Stürzelberger Modellbauclubs adäquate Ausweichquartiere im Stadtgebiet zu finden. "Die Verwaltung wird zeitnah Gespräche mit den Vereinen aufnehmen und tragbare Lösungsvorschläge erarbeiten", so Stadtplaner Gregor Nachtwey. Die Politik machte deutlich, dass sie der bislang im Regionalplanentwurf vorgenommenen Festlegung auf eine "hafenaffine Nutzung" so stringent nicht folgen will.

Da die Fläche auch Wald, Frei- und Landschaftsraum in Anspruch nimmt, soll bei der Entwicklung besonders auf ökologische und landschaftsökologische Standards sowie ortsnahe Ausgleichsflächen Wert gelegt werden. Das Gebiet verfügt durch teilweise industrielle Vornutzung über besondere städtebauliche, ökologische und ökonomische Standortqualitäten.

(schum)
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