Dormagen Nievenheim wächst um 500 Bewohner

Dormagen · Der Planungsausschuss hat das Neubaugebiet "Nievenheim IV" beschlossen. Damit kann mit einer halbjährigen Verzögerung der Bau der 110 Häuser vorbereitet werden. Noch fehlen zwei archäologische Grabungen.

 Im Mai 2013 präsentierten Städtebau-Fachbereichsleiter Gregor Nachtwey (r.) und der zuständige Mitarbeiter Günter Johnson die Pläne für das Neubaugebiet "Nördlich der Bismarckstraße IV". Nun kann es umgesetzt werden.

Im Mai 2013 präsentierten Städtebau-Fachbereichsleiter Gregor Nachtwey (r.) und der zuständige Mitarbeiter Günter Johnson die Pläne für das Neubaugebiet "Nördlich der Bismarckstraße IV". Nun kann es umgesetzt werden.

Foto: ON

Eine gute Nachricht für Bauwillige: Die Stadt Dormagen kann nun das neue Wohngebiet "Nievenheim IV" vermarkten - im nächsten Jahr wird mit dem Bau der 110 Häuser begonnen, rund 500 neue Bewohner können dort einziehen. Im Planungs- und Umweltausschuss stimmten die Mitglieder am Dienstag bei einer Gegenstimme für die Verwirklichung des im März gestoppten Projekts. Einzig Zentrum-Fraktionsvorsitzender Hans-Joachim Woitzík stimmte wegen des "fehlenden Verkehrskonzeptes für Nievenheim" gegen den Satzungsbeschluss. Er rechnet mit 800 Fahrzeugbewegungen mehr am Tag.

Am 25. März war die Umsetzung des Baugebiets "Nievenheim IV" angehalten worden, weil die Jamaika-Koalition, angeführt von der CDU, zunächst prüfen lassen wollte, ob eine Verlegung des Regenrückhaltebeckens von der tiefsten Stelle im Süden auf ein Grundstück am Nordrand nicht Platz für eine Bebauung dieses "Filet-Grundstücks" ergeben könnte. Die Verwaltung ermittelte, dass diese Verlegung zwar technisch machbar, aber mit Mehrkosten von 482 000 Euro und jährlich mindestens 5000 Euro Folgekosten verbunden wäre. Demgegenüber stünden Verkaufserlöse von 478 000 Euro.

Nach diesem Ergebnis konnte sich auch die CDU dem ursprünglichen Beschlussvorschlag anschließen, wie Rüdiger Westerheide im Ausschuss erklärte: "Nach der Prüfung kann die CDU die Satzung mittragen." Dass die SPD für das "Nievenheim IV" in der Original-Version stimmen würde, hatte Fraktionsvorsitzender Bernhard Schmitt bereits im Vorfeld angekündigt (die NGZ berichtete). Gestern zeigte sich Schmitt erleichtert: "Es ist gut, dass die Bauinteressenten nun endlich Klarheit haben und das Baugebiet verwirklicht wird." Nun erwarte er einen guten Vorschlag der Verwaltung zur Grundstücks-Vergabe.

Denn wer die zukünftigen 500 Bewohner sein werden, steht noch nicht fest. Klar ist, dass der Bedarf höher als das Angebot ist, wie Stadtplaner Gregor Nachtwey erklärte: "Wir haben deutlich mehr Bewerber als Grundstücke." Jetzt erarbeitet die Verwaltung eine Vorlage für den Hauptausschuss, in der Preis und Verteilungskriterien vorgeschlagen werden. "Unsere Zielsetzung ist es, der eigenen Bevölkerung und jungen Familien eine Chance auf die Grundstücke zu bieten", sagte Nachtwey, der auch auf die nötige Gerechtigkeit der Kriterien verwies.

Vor der Bekanntmachung sind noch zwei größere Bereiche archäologisch zu untersuchen. Wie Nachtwey erklärte, seien bei den Untersuchungen der Straßenfläche römische Scherben gefunden worden: "Das ist aber nichts Weltbewegendes", er erwarte nicht, dass bei den weiteren Grabungen Erstaunliches zu Tage gefördert werde. Die Bodendenkmalbehörde des Landschaftsverbandes Rheinland hat jedoch die beiden weiteren Grabungen mit strahlenförmigen Sondierungsbereichen angeordnet.

Nachtwey hofft, dass die archäologischen Untersuchungen bis Ende 2014 abgeschlossen sind, damit im nächsten Jahr mit dem Bau begonnen werden kann: "Wir bereiten parallel die Beauftragung für die Ausbauplanung Straßenbau und die Vermarktung der Grundstücke vor, um keine Zeit zu verlieren."

(NGZ)
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