Dinslaken Theater auf Papaja

Dinslaken · Auf eine sonnige Insel entführte der Literaturkurs der Jahrgangsstufe 12 des Theodor-Heuss-Gymnasiums das Publikum in dem Theaterstück "Hin und Weg". Dabei gab es für das Publikum einiges zu lachen.

 Gut drauf mit Bodo Lipinski (Marvin Schweds, Mitte vorn): Rentner, ein Model, ein Halbstarker, ein zerstrittenes Ehepaar und ein Psychopath bringen Leben in die Bude.

Gut drauf mit Bodo Lipinski (Marvin Schweds, Mitte vorn): Rentner, ein Model, ein Halbstarker, ein zerstrittenes Ehepaar und ein Psychopath bringen Leben in die Bude.

Foto: Martin Büttner

Irres Gelächter dröhnt durch das Forum des Theodor-Heuss-Gymnasiums. "Wo sind die Touristen? Wo sind die Touristen?", schreit der maskierte Wahnsinnige Kevin (Mattis Möller) und tanzt durch das Publikum. Er will "seine" Insel Papaja vor den Touristenhorden schützen. Die kommen auch direkt in Scharen. "Geile Sache", freut sich der Ruhrpottler Bodo Lipinski (Marvin Schweds) als er auf einem Bierflaschen-Etikett die Reise nach Papaja als Hauptgewinn findet. Im Reisebüro schwatzt Verkäufer Ralf Schmitz (Florian Hülsemann) all seinen Kunden die Insel als ideales Urlaubsziel auf. Und so tummeln sich neben Bodo bald vier rüstige Rentner, die dem Altersheim entfliehen wollen, ein Trio betrunkener Halbstarker, ein junges Paar mit Kind und das Model Jaqueline Krumm (Jördis Koch) auf der Insel.

Selbst geschrieben

Dort verschwinden dann plötzlich lauter Dinge aus dem Hotel. Handtaschen und Mobiltelefone genau so wie Gebisse und Rollatoren. Zuerst gerät Bodo in Verdacht, bis sich herausstellt, dass der irre Kevin verantwortlich für die Diebstähle ist. Als dieser sich mit einem Messer bei einer Party im Hotel der Touristen einschleicht, reißt ihm Bodo seine Maske ab, woraufhin der Psychopath von einer Klippe segelt. Es kommt zum Happy End. Bodo versöhnt sich mit seiner Ehefrau und Model Jaqueline bekommt einen Auftrag in Paris. "Jetzt wird alles gut!", sagt Bodo zum Ende des Stückes, kurz bevor Kevin aus dem Abgrund zurückkehrt.

Die 32 Schüler des Literaturgrundkurses der Jahrgangsstufe 12 haben das Stück "Hin und Weg" komplett selbst verfasst. Daher gibt es hier und da eine kleine Prise jugendlichen Klamauks, die allerdings bei einer Komödie kaum stört. Die Figuren sind herrlich übertrieben gezeichnet. Marvin Schweds hat sich für den Auftritt als Bodo Lipinski gar eine Halbglatze frisieren lassen, poltert mit breitem Ruhrpott-Akzent über die Bühne, und wird vom beinharten Kerl zum weinenden Softie, als er sich mit seiner Frau Hildegard wieder versöhnt.

Jördis Koch plappert als Model Jaqueline nicht nur in enervierend hohen Stimmlage vor sich hin, sondern gluckst zwischendurch herzhaft, trägt ihren Schoßhund Lagerfeld immer mit sich herum und präsentiert stolz ihr echtes "Schanel"-Shirt für zehn Euro.

Auch die anderen Akteure glänzen durch Spielfreude, ob sie nun als betrunkene Jugendliche über die Bühne torkeln oder als Rentner mit gebeugtem Rücken und kritischem Blick über die Bühne wandeln. Dafür gibt es neben zahlreichen Lachern im Publikum auch noch lang anhaltenden Applaus von den Zuschauern.

(fla)
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