Handball Reserve des TV Jahn setzt auf Eigengewächse

Dinslaken-Hiesfeld · Bei der Hiesfelder Handballabteilung hat ein Umdenken stattgefunden. Trainer Werner Schwarzenberg setzt auf hohes Spieltempo.

 Mit seiner Routine soll Oliver Holzmann dafür sorgen, dass die Jahn-Reserve in der Landesliga bleibt.

Mit seiner Routine soll Oliver Holzmann dafür sorgen, dass die Jahn-Reserve in der Landesliga bleibt.

Foto: RP-Archivfoto

Hoch dotierte Verträge, fehlende Identifikation mit dem Verein oder mangelnder Einsatz sind Schlagworte mit denen Werner Schwarzenberg rein gar nichts anfangen kann. Der Nachfolger von Harald Jakobs weiß um seine begrenzten Möglichkeiten bei der Hiesfelder Handball-Reserve und wirkt dabei alles andere als unglücklich. "Wir haben uns als Verein bewusst für den Schritt entschieden vermehrt auf jüngere Spieler zu setzen und wenn diese aus der eigenen Jugend kommen, kann ich das nur begrüßen, wobei die Qualität natürlich stimmen muss. Ich sehe es als Aufgabe der zweiten Mannschaft den Nachwuchs an den Herrenbereich heran zu führen. Trotzdem sind wir eine Reservemannschaft, das Hauptaugenmerk sollte auf unserem Oberliga-Team liegen", erklärt Schwarzenberg.

In der Tat findet sich nach den Abgängen von Lukas Greifenberg, Jan Münster, Timon Seesing und Mathies Friedrich kein Spieler, der nicht schon in der Jugend für den TV Jahn auf der "Platte" stand oder noch steht. Denn ein Teil der Abgänge werden durch A-Jugendliche kompensiert. Das spiegelt sich in einem Altersdurchschnitt von 21 Jahren wider. Einziger Routinier ist Oliver Holzmann, der in der vergangenen Saison auch schon mal in der Oberliga ausgeholfen hat. Daher legt Werner Schwarzenberg in der Vorbereitung großen Wert auf die Schnelligkeit und Ausdauer seines jungen Teams: "Unsere Prämisse ist ein hohes Spieltempo, sonst werden wir es gegen gestandene Landesligamannschaften schwer haben". Damit steht der Übungsleiter für einen anderen Handball als sein Vorgänger Jakobs, der immer viel Wert auf die Defensivarbeit legte.

Im Rahmen eines Trainingslagers hatte der Übungsleiter der "Zweiten" die Bezirksliga-Mannschaft des MTV Rheinwacht Dinslaken eingeladen. Das knappe Endergebnis von 30:28 für den Landesligisten sah Trainer Schwarzenberg gelassen: "Die Jungs hatten zwei Trainingseinheiten in den Knochen, da kann die Konzentration schon mal nachlassen. Zufrieden bin ich mit unserem Umschaltspiel, dass sah teilweise schon ganz vernünftig aus. In der Abwehr müssen wir aber noch eine Schüppe drauf legen."

Für die kommende Saison erwartet Werner Schwarzenberg keine Kunststücke seines aus 14 Spielern bestehenden Kaders: "Ich denke, dass wir gegen den Abstieg spielen werden. Wir wollen auf jeden Fall die Klasse halten und ich glaube, dass wir das schaffen können", so Schwarzenberg.

Besonders bitter dürfte der Ausfall von Niklas Weghaus sein. Der 17-Jährige hatte eine starke Vorbereitung gespielt und sich bei einen Testspiel der ersten Mannschaft eine schwere Ellenbogenverletzung zugezogen. Er wir für längere Zeit ausfallen.

Ob die "Veilchen" mit ihrer Verjüngungskur Erfolgreich sein können, wird sich im Laufe der Saison zeigen. Mannschaftsintern scheint die Vision des Trainers aber bereits erste Früchte zu tragen, wenn man den Aussagen von Kapitän Nils Berner glauben darf: "Natürlich würde uns ein erfahrener Routinier nicht schaden. Allerdings hat jeder unserer jungen Spieler eine gute Grundausbildung genossen und wurde problemlos in die Mannschaft integriert".

Zudem weist Schwarzenberg darauf hin, dass bei personellen oder spielerischen Engpässen die dritte Mannschaft bereits ihre Unterstützung zugesichert hat und Spieler abstellen will.

(RP)
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