RP-Serie Jung und neu im Rat: Fabian Schneider (CDU) "Politik mitzugestalten, macht Spaß"

Dinslaken · Im Kampf ums Bürgermeisteramt und die Ratssitze, wiewohl der für Dinslakens Christdemokraten bekanntlich nicht so glücklich endete, war die Junge Union unbestritten ein Aktivposten. Hat sich richtig rein gehängt. Fabian Schneider ist der Chef der christdemokratischen Jungpolitiker in Dinslaken. Er hat es in den Rat geschafft und damit eine beachtliche Politkarriere hingelegt.

 Fabian Schneider am Brunnen auf dem Dinslakener Altmarkt. Die Entwicklung der Altstadt ist eines seiner politischen Themen.

Fabian Schneider am Brunnen auf dem Dinslakener Altmarkt. Die Entwicklung der Altstadt ist eines seiner politischen Themen.

Foto: Martin Büttner

Dabei hat er es zunächst gemächlich angehen lassen. "Als ich 2008 in die CDU eingetreten bin, habe ich bestimmt nicht daran gedacht, dass ich mal JU-Vorsitzender oder Ratsmitglied werde", erzählt der 29-Jährige, der in Bochum Jura studiert. Sein Vater ist langjähriges, wenn auch nicht aktives Mitglied bei den Christdemokraten, was zu seinem Entschluss in die Partei zu gehen, beigetragen hat. Ausschlaggebend aber waren zwei Frauen: Sabine Weiss, die damals noch Bürgermeisterin in Dinslaken war und Kanzlerin Angela Merkel. "Die Politik, die die beiden gemacht haben, hat mich beeindruckt", sagt Schneider. Bei dieser Sympathiebekundung per CDU-Eintritt ließ es Schneider aber erst einmal bewenden. Schon seit langem war er in der katholischen Kirchengemeinde Sankt Jakobus engagiert, politische Aktivitäten entfaltete er noch nicht.

Aber er war im E-Mail-Verteiler von CDU und JU. "2010", so erinnert er sich, "kam dann eine Mail von der Jungen Union. Die wollte während der Jugend-DIN-Tage einen Stand präsentieren und suchte Helfer. Da habe ich mir gedacht, jetzt kannst Du auch mal den Hintern hockkriegen." Gedacht, getan. Schneider ging hin, und von da an ging's schnell. 2011 und 2012 mischte er im JU-Vorstand als "Referent für Mitglieder und Organisation mit und hatte schnell einen Kreis "von 30, 35 jungen Leuten" aktiviert, die dann gemeinsam die Erfahrung machten, dass es Spaß machen kann, Politik mitzugestalten. "Wir wollten nicht die Welt verändern, sondern vor Ort konkrete Dinge durchsetzen", sagt Schneider, der im Januar 2013 den Vorsitz der CDU-Jugend übernahm und, wie er berichtet, die Erfahrung machte, dass die Partei den jungen Kräften Freiräume schaffte und ihnen viel Wohlwollen entgegenbrachte. "Die CDU hat erkannt, dass die Junge Union gute Politik macht", sagt er. Ohnehin hält Schneider nichts davon, den Gegensatz von Jung und Alt zu betonen. "Bei meinem Engagement in der katholischen Kirchengemeinde habe ich immer eine Zusammenarbeit von Jüngeren und Älteren auf Augenhöhe erlebt", berichtet er. Und darauf setzt er auch in der Politik. Natürlich will er Themen voranbringen, die den Jungen wichtig sind - aber gemeinsam. Und das funktioniert, wie er findet. "Unsere Vorschläge zur Altstadt, die Forderung nach kostenfreiem WLAN-Zugang in der Innenstadt - daraus sind jetzt CDU-Anträge im Rat geworden", nennt er Beispiele.

Was er sich für seine Ratsarbeit vorgenommen hat? "Ich muss mich erst einmal einfinden", sagt er. "Ich habe ja nicht als sachkundiger Bürger erste Erfahrungen sammeln können, sondern starte sozusagen von 0 auf 100 in die Ratsarbeit durch." Die CDU hat ihn in große Schuhe gesteckt, ihn zu ihrem Sprecher im Kulturaussschuss gemacht. Die Kulturpolitik war in der CDU-Fraktion viele Jahre die Domäne von Renate Seidel. Für das von ihr Geleistete, hat Schneider höchsten Respekt. Bange ist ihm vor der Aufgabe dennoch nicht. "Die Fraktion hat gesagt, sie traut mir das zu", berichtet er. Und dabei klingt dann auch ein bisschen Stolz darüber durch, dass er sich als Jungpolitiker in der Partei etabliert hat.

(RP)
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