NRW im Schnee Verkehrstoter in Kerken und viele Blechschäden

In Folge des teils heftigen Schneefalls in Nordrhein-Westfalen hat es am Sonntagmorgen einen weiteren Verkehrstoten gegeben. Ein 22 Jahre alter Autofahrer ist um 4.11 Uhr auf schneebedeckter Fahrbahn in Kerken (Kreis Kleve) getötet worden.

Autounfall wegen Straßenglätte in Remscheid
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Nach Angaben eines Polizeisprechers war der Mann auf der B 9 von der Fahrbahn abgekommen und gegen einen Baum geprallt. Er starb noch an der Unfallstelle an seinen schweren Verletzungen. Die Bundesstraße musste für mehr als zwei Stunden gesperrt werden. Wie die Polizei weiter mitteilte, war der Fahrer zu schnell, außerdem hatte das Auto Sommerreifen.

Bereits am Samstag gab es ein Todesopfer. Ein 38 Jahre alter Mann war im Kreis Heinsberg in den Gegenverkehr gerutscht und konnte in Folge des Verkehrsunfalls nicht mehr gerettet werden.

Am Sonntag hatte sich die Verkehrslage in NRW angesichts der widrigen Verhältnisse allerdings weitgehend beruhigt. Größere Stauungen auf den wichtigsten Autobahnen blieben aus. Die Polizei meldete zwar viele Blechschäden, die meisten Unfälle verliefen aber glimpflich. Insgesamt ereigneten sich in NRW zwischen Freitag- und Sonntagnachmittag 1400 witterungsbedingte Verkehrsunfälle, der Sachschaden soll rund vier Millionen Euro betragen.

Entspannt ist die Lage am Düsseldorfer Flughafen. Es gab nur vereinzelte Ausfälle. Der Airport meldet, dass man die Situation im Griff habe.

Viel Schnee, wenig Probleme

Es fiel zwar viel Schnee, trotzdem entstanden nur verhältnismäßig wenige Probleme. Im Stadtgebiet Krefeld meldete die Polizei bis zum Sonntagvormittag auf Grund der Witterung 17 Verkehrsunfälle mit Sachschäden. Ansonsten wurden keine erwähnenswerten Störungen registriert.

Auch die Polizei in Mönchengladbach zeigt sich mit dem bisherigen Verlauf des Wochenendes zufrieden. Entgegen der Ankündigungen und Wetterwarnungen verlief das Unfall- und Einsatzgeschehen glimpflich. In der Zeit von Freitagabend bis Sonntagmorgen wurden 39 witterungsbedingte Verkehrsunfälle aufgenommen. Bei einem Unfall wurde ein Fahrer leicht verletzt, bei allen weiteren kam es nur zu Sachschäden, die sich überwiegend im so genannten Bagatellbereich bewegten.

Angepasste Fahrweise

Die meisten Verkehrsteilnehmer zeigten eine besonnene und der Fahrbahnbeschaffenheit angepasste Fahrweise. Während der Phase starken Schneefalls am Samstagnachmittag kam es auf vielen Straßen zu Schneeverwehungen, die zu Behinderungen führten.

Besonders stark betroffen waren freiliegende Fahrbahnen in den Außenbezirken von Mönchengladbach. So war zeitweise die Straße zwischen der Kamphausener Höhe und dem Jüchener Ortsteil Kamphausen für PKW unbefahrbar. Festgefahrene PKW mussten frei geschleppt werden, die Räumdienste mussten zahlreiche Fahrbahnen mit Schneepflügen freimachen.

Auf der Hardter Straße in Fahrtrichtung Koch kam ein PKW von der Fahrbahn ab und überschlug sich, beide Insassen blieben unverletzt.

Insgesamt blieb es in der Region relativ ruhig, das befürchtete Chaos entstand nicht. Blechschäden waren die Regel. Die Polizei Düsseldorf hat allein im Stadtgebiet am Samstag 39 witterungsbedingte Unfälle gezählt. Dabei handelt es allerdings nur um Blechschäden. Verletzte gab es nicht.

24 Unfälle mit insgesamt drei Verletzten und einem Sachschaden von etwa 25.000 Euro meldet die Polizei Duisburg zwischen Samstag- und Sonntagnachmittag. Unter anderem stürzte ein 65-jähriger Rollerfahrer auf der Essenberger Straße in Neuenkamp aufgrund der Witterungsbedingungen. Er brach sich dabei vermutlich einen Oberschenkel.

In Rösrath ist eine 20-jährige Autofahrerin aus Overath auf ihrem Weg zur Arbeit auf der K49 in Höhe der Ortslage Schnellhaus auf winterglatter Fahrbahn ins Schleudern und von der Fahrbahn abgekommen, wurde aber nur leicht verletzt.

In Geldern (Kreis Kleve) wurde ein 48-jähriger Autofahrer schwer verletzt, als er in einer Schneeverwehung auf der B 58 die Kontrolle über sein Fahrzeug verlor und seitlich gegen einen Baum prallte.

Im Kreis Wesel ereigneten sich im Zeitraum von 5 bis 12 Uhr nach Polizeiangaben insgesamt sieben Verkehrsunfälle mit einem geschätzten Sachschaden von 10500 Euro. In Xanten ist eine 27 Jahre alte Autofahrerin auf schneeglatter Straße schwer verletzt worden. Nach Angaben eines Polizeisprechers war die Frau mit ihrem Auto von der Fahrbahn abgekommen und gegen einen Baum geprallt. Ihr vierjähriger Sohn, der ebenfalls im Auto saß, wurde leicht verletzt.

Ein 20-jähriger alkoholisierter Mann aus Niederkassel ist am gegen 8.36 Uhr mit seinem Fahrzeug in einer leichten Linkskurve in Nettetal Kaldenkirchen in eine Schneeverwehung geraten. Dabei ist er mit einem Baum kollidiert. Wärhend sich der Fahrer nur leicht verletzte, wurde seine 22-jährige Beifaherin schwer verletzt.

Schneeverwehungen

In Mettmann sind bereits drei Straßen am Samstagmorgen nach Angaben der Polizei gesperrt worden. Grund sind bis zu ein Meter hohe Schneeverwehungen. Davon betroffen sind die Homberger Straße, die Ratinger Straße sowie die K 218. Im Kreisgebiet Mettmann bis zum Sonntagnachmittag insgesamt 28 gemeldete Verkehrsunfälle mit einem geschätzten Gesamtsachschaden von ca. 62.000 Euro. Lediglich ein Mann verletzte sich dabei leicht.

Der Verkehr auf den Fernstraßen lief nach Angaben der Polizei weitgehend störungsfrei, lediglich auf der A 4 zwischen Düren und dem Kreuz Aachen musste ein Fahrstreifen wegen Glätte gesperrt werden. Auf der A 2 behinderten Schneeverwehungen zwischen Exter und Herford-Ost die Autofahrer, auch im Raum Gütersloh mussten die Autobahnmeistereien gegen Schneeverwehungen ankämpfen.

Maschinen starten und landen

Trotz des Schneefalls lief der Flugbetrieb am Düsseldorfer Airport weitgehend normal, wie eine Pressesprecherin des Flughafens am Samstagmittag miteilte. Der Winterdienst des Flughafens ist nach Angaben des Airports in voller Stärke mit 20 Spezialfahrzeugen im Einsatz. Wegen der Wetterverhältnisse muss aber im Laufe des heutigen und morgigen Tages mit einzelnen Verspätungen gerechnet werden. Es kann auch zu Flugausfällen kommen. Aus Sicherheitsgründen müssen alle abfliegenden Maschinen enteist werden. Informationen zu den Flügen gibt es unter www.duesseldorf-international.de sowie unter der Hotline des Airports 0211-4210.

(rl/tiba)
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