Kinderwagen als Waffe Weil sie aus der Tür treten sollten – Männer schlagen Lokführer bewusstlos

Essen · Am Essener Hauptbahnhof hat sich am Samstagabend ein brutaler Übergriff auf einen Lokführer ereignet. Zwei Männer schlugen den 41-Jährigen bewusstlos. Dieser hatte die beiden lediglich dazu aufgefordert, den Türbereich frei zu machen.

Die Bundespolizei leitete ein Strafverfahren gegen die beiden Männer ein.

Die Bundespolizei leitete ein Strafverfahren gegen die beiden Männer ein.

Foto: Bundespolizei

Am Samstagabend, 10. Dezember, sollen zwei Reisende im Essener Hauptbahnhof den Triebfahrzeugführer der S9 niedergeschlagen haben. Bundespolizisten leisteten Erste Hilfe und nahmen einen flüchtenden Tatverdächtigen fest.

Gegen 23.15 Uhr alarmierten Reisende die Bundespolizei im Hauptbahnhof Essen auf eine gewaltsame Auseinandersetzung auf dem Bahnsteig 11 hin. Sofort eilten die Beamten zum Bahnsteig und fanden den Lokführer der S9 bewusstlos auf dem Boden liegend vor. Reisende hielten einen 36-jährigen Tatverdächtigen bereits fest. Ein weiterer Angreifer soll geflüchtet sein.

Die Einsatzkräfte leisteten zunächst bei dem 41-jährigen Geschädigten Erste Hilfe und forderten einen Rettungswagen an. Weitere Bundespolizisten konnten den flüchtenden 37-Jährigen stellen und festnehmen. Beide Beschuldigte wurden zur Wache gebracht.

Aussagen von Zeugen zufolge soll der Lokführer der S9 den 36-jährigen Essener aufgefordert haben, aus dem Türbereich zu treten, damit diese schließen und die Fahrt des Zuges fortgesetzt werden könne. Der Mann soll daraufhin, das Kind, welches er bis dato in seinem Arm hielt, an seine Partnerin übergeben haben und sich bedrohlich vor dem Lokführer aufgebaut haben.

Ein 37-jähriger Recklinghäuser soll zeitgleich mit einem leeren Kinderwagen angerannt gekommen sein und den Geschädigten damit gerammt haben. Hieraus entwickelte sich eine handfeste Auseinandersetzung im Zuge dessen die beiden Tatverdächtigen den 41-Jährigen gewürgt und niedergeschlagen haben sollen. Der Geschädigte musste anschließend in ein Krankenhaus gebracht werden.

Polizisten sicherten anschließend die Aufnahmen der Videoüberwachungskameras und befragten weitere Zeugen. Gegen die Angreifer leiteten die Bundespolizisten ein Strafverfahren wegen gemeinschaftlicher gefährlicher Körperverletzung ein.

(dab)
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