Mutter und Kind in Detmold getötet Tatverdächtiger saß schon wegen versuchten Mordes in Haft

Detmold · Eine Mutter und ihr Sohn wurden in Detmold erstochen. Seit zwei Tagen suchen die Ermittler nach einem Tatverdächtigen, aber es gibt nur wenige Hinweise auf den 53-Jährigen.

Detmold: Mutter und Kind tot aufgefunden - Spurensuche dauert an
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Spurensuche in Detmold dauert an

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Zwei Tage nach dem Fund einer getöteten 24-Jährigen und ihres ebenfalls erstochenen Sohnes sucht die Polizei weiter nach einem tatverdächtigen Nachbarn der Opfer. Bislang seien rund 25 Hinweise eingegangen, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft am Mittwoch mit. Die Leichen der Mutter und des sechsjährigen Kindes waren am Montagabend in der Wohnung des 53 Jahre alten Nachbarn entdeckt worden. Von ihm fehle weiter jede Spur, hieß es. Die Fahndung laufe "mit Hochdruck", die Spurensicherung am Tatort sei am Morgen fortgesetzt worden.

Wie Polizei und Staatsanwaltschaft darüber hinaus mitteilten, saß der Tatverdächtige bereits sechs Jahre wegen versuchten Mordes in Haft. 2005 sei er verurteilt worden. Die damalige Tat weise Ähnlichkeiten zu den jetzigen Taten auf. In beiden Fällen habe der 53-Jährige "im sozialen Nahbereich einen längeren Kontakt zu Frauen" aufgebaut. Nach der Haftentlassung seien bis zum jetzigen Fall keine weiteren Straftaten bekannt geworden.

Tatverdächtiger trägt Gipsschiene

Die Ermittler der 16-köpfigen Mordkommission fahnden mit einem Foto und einer Personenbeschreibung nach dem Tatverdächtigen. Nach Angaben der Polizei muss der 53-jährige Thomas Tünnermann wegen einer früheren Verletzung eine abnehmbare Gipsschiene tragen. Zudem könne er einen Rucksack bei sich haben, der einem von der Bundeswehr ähnlich sein soll.

Die junge Frau und ihr Sohn waren den Angaben zufolge erst vor wenigen Wochen in eine Nachbarwohnung in dem Mehrfamilienhaus nahe der Innenstadt gezogen. Der mutmaßliche Täter und die Opfer sollen sich demnach gekannt haben. Zu einem möglichen Motiv machten die Ermittler keine Angaben.

Die Obduktion hatte ergeben, dass Mutter und Kind durch Stich- beziehungsweise Schnittverletzungen ums Leben kamen. Die Tatwaffe ist demnach wahrscheinlich ein Messer. Dieses sei aber noch nicht gefunden worden. Am Dienstag hatten Beamte der Spurensicherungen die beiden Wohnungen, das Treppenhaus, den Keller und Garten des Hauses durchsucht. Auch ein Spürhund war in Einsatz.

(sef/lnw)
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